Die langfristige Einnahme gängiger Herz-Kreislauf-Medikamente von ≥ 5 Jahren ist den Ergebnissen einer neuen Studie des schwedischen Karolinska Instituts zufolge mit einem geringeren Demenzrisiko im Alter verbunden. Die Forscher nutzten dazu die Daten von rund 88.000 Menschen (≥ 70 Jahre) aus dem schwedischen Nationalregister, bei denen zwischen 2011 und 2016 eine Demenz diagnostiziert wurde. Informationen von 880.000 Kontrollpersonen zu kardiovaskulären Arzneimitteln wurden aus dem schwedischen Register für rezeptierte Arzneimittel entnommen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die langfristige Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten, Cholesterinsenkern, Diuretika und blutverdünnenden Medikamenten mit einem um 4-25% geringeren Demenzrisiko verbunden ist. Kombinationen der Medikamente hatten dabei eine stärkere schützende Wirkung als unter Monotherapie. Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern dagegen mit einem höheren Demenzrisiko verbunden ist. Eine mögliche Erklärung: die Medikamente erhöhen das Risiko für Mikroblutungen im Gehirn, die mit einem kognitiven Verfall verbunden sind.
Literatur: Ding M, Wennberg AM et al. The Journal of the Alzheimer’s Association 2024; published online, doi: 10.1002/alz.14389.
Quelle: Pressemeldung Karolinska Institut, Stockholm / Schweden
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