Es gibt Hinweise aus kleineren Studien, wonach Cholesterinsenker auch antidepressiv wirken könnten. Fakt ist, dass Depression und Adipositas oft zusammen auftreten: wer adipös ist, hat ein höheres Risiko für eine Depression und umgekehrt. Häufig sind Cholesterinwerte bei adipösen Patienten erhöht, sodass zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen Statine verabreicht werden. In einer großangelegten kontrollierten Studie gingen Forscher der Charité den Hinweisen auf einen möglichen antidepressiven Zusatzeffekt von Statinen nach. Dazu wurden 161 Patienten mit einer Depression (moderat bis schwer), die auch adipös waren. Alle Teilnehmer erhielten während der zwölfwöchigen Studie ein Antidepressivum. Die Hälfte der Teilnehmer bekam zusätzlich einen Cholesterinsenker, die andere Hälfte ein Scheinmedikament. Der Gedanke dahinter: Wenn sich durch die Statin-Gabe die Entzündungswerte bessern, könnte dies bei manchen Teilnehmern womöglich mit einem antidepressiven Effekt einhergehen. Über die Studiendauer besserte sich die Depression bei allen Patienten deutlich, allerdings gab es keinen Unterschied zwischen Statin- und Placebo-Gruppe, ein antidepressiver Zusatzeffekt durch Statine war demnach nicht nachzuweisen.
Literatur: Otte C et al. JAMA Psy 2025. doi:10.1001/jamapsychiatry.2025.0801
Quelle: Pressemitteilung Charité –Universitätsmedizin Berlin
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