Künstliche Intelligenz (KI) könnte künftig – verlässlicher als der Mensch – bewusste Täuschungen erkennen. Ein Forschungsteam der OVGU Magdeburg untersucht in einem auf 3 Jahre ausgelegten Forschungsprojekt, wie zuverlässig ein solches System trainiert werden kann, bewusste Täuschungen zu erkennen und welche Folgen ihre Akzeptanz sich für Wirtschaft und Gesellschaft ergeben. Die Wissenschaftler wollen zudem herausfinden, ob Menschen in stressreichen Verhandlungssituationen dem Urteil dieser KI vertrauen und mit welchen Konsequenzen. Asymmetrische Informationen, d.h. ungleich verteilte Informationen unter Gesprächspartnern, sind dabei ein Schlüsselelement im täglichen Leben. Das Verschwinden oder die starke Verringerung solcher Asymmetrien kann den Forschern zufolge das menschliche Verhalten erheblich beeinflussen. Eine KI, die Lügen zuverlässig erkennt, hätte das Potenzial, Verhandlungen transparenter zu machen, aber auch, unser gesellschaftliches Miteinander maßgeblich zu verändern. Die Wissenschaftler entwickeln dafür ein KI-System, das allein anhand von Videoaufnahmen Gesichts- und Kopfbewegungen sowie emotionale Reaktionen in realitätsnahen Verhandlungssituationen analysiert. Mit ihrer KI wollen sie eine Lügenerkennungsrate von über 80% erreichen.
Quelle: Pressemitteilung *Otto von Guericke Universität Magdeburg OVGU
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