Allgemeinmedizin » Bewegungsapparat

»

Arthrose und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Lebenserwartung 

Arthrose und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Lebenserwartung 

Fachartikel

Allgemeinmedizin

Bewegungsapparat

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: Der Allgemeinarzt

Arthrose, auch bekannt als Osteoarthritis, ist eine der häufigsten degenerativen Gelenkerkrankungen und betrifft weltweit Millionen von Menschen. Diese Erkrankung zeichnet sich durch den Abbau von Knorpelgewebe in den Gelenken aus, was zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Während Arthrose primär die Lebensqualität beeinträchtigt, wird zunehmend untersucht, inwieweit sie auch die Lebenserwartung beeinflussen kann. 

Pathophysiologie und Epidemiologie

Arthrose kann in vielen Gelenken auftreten, ist jedoch besonders häufig in stark belasteten Gelenken wie Knie, Hüfte und Wirbelsäule zu finden. Als eine multifaktorielle Erkrankung spielen genetische Prädisposition, mechanische Belastung und entzündliche Prozesse eine wesentliche Rolle in ihrer Entwicklung. Studien zeigen, dass etwa 12,4 Millionen Menschen in Deutschland von Arthrose betroffen sind, wobei die Prävalenz mit dem Alter zunimmt.

Einfluss auf die Lebenserwartung

Obwohl Arthrose selbst nicht direkt lebensbedrohlich ist, kann sie indirekt die Lebenserwartung beeinflussen. Patienten mit schwerer Knie- oder Hüftarthrose haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zu einer verkürzten Lebensdauer führen können. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass das Risiko für herzbedingte Todesfälle bei Kniearthrose um etwa 20 % und bei Hüftarthrose um 13 % steigt.

Behandlungsstrategien

Die Behandlung von Arthrose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zu den gängigen Strategien gehören der Einsatz von Schmerzmitteln wie nichtsteroidalen Antirheumatika, die jedoch bei langfristiger Einnahme Risiken wie Magen-Darm-Beschwerden und kardiovaskuläre Nebenwirkungen bergen. Ergänzend dazu spielt die Physiotherapie eine wesentliche Rolle, da sie durch gezielte Übungen die Beweglichkeit fördert und die Muskulatur stärkt. Auch Gewichtsmanagement ist entscheidend, da Übergewicht ein bedeutender Risikofaktor für die Progression von Arthrose darstellt. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung kann ein chirurgischer Eingriff, wie der Gelenkersatz, in Erwägung gezogen werden.

Prävention und Lebensstiländerungen

Ein aktiver Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung können helfen, das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen und das Risiko von Begleiterkrankungen zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung ist entscheidend, um die Gelenkfunktion zu erhalten und das Herz-Kreislauf-System zu stärken.

Quellen:  

Deutsches Ärzteblatt  
FOCUS Online  
Zentrum Arthrose 

Bildquelle:© Khunatorn – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

50 Jahre Jubiläum – Practica 2025 in Bad Orb

Kongressberichte

Die Practica in Bad Orb – einer der größten hausärztlichen Fortbildungskongresse in beschaulicher Umgebung – ließ es diesmal richtig krachen. Gefeiert wurde das 50-Jahre-Practica-Jubiläum mit umfangreichen Rahmenprogramm.

Allgemeinmedizin

Sonstiges

Beitrag lesen
Acne inversa Hurley II

Hidradenitis suppurativa/
Acne inversa

Fachartikel

Acne inversa bzw. Hidradenitis Suppurativa ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung.Sie zeigt sich typischerweise durch rezidivierende, häufig schubförmig auftretende inflammatorische Hautveränderungen. Mit zunehmender Dauer und steigender Entzündungsaktivität kommt es zu irreversiblen ­Gewebeschädigungen.

Allgemeinmedizin

Haut und Allergie

Mehr erfahren
Die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier

ApoVWG: Gefährlicher Irrweg in der Versorgung

Berufspolitik

Der Entwurf des neuen Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetzes (ApoVWG) soll die ambulante Versorgungsstruktur umkrempeln. Hausärzteverband und die übrigen maßgeblichen Ärzteverbände üben scharfe ­Kritik am Gesetzentwurf und warnen eindringlich.

Allgemeinmedizin

Sonstiges

Beitrag lesen