Antimikrobielle Resistenzen (AMR) stellen eine große Bedrohung der Gesundheit dar. Eine Hauptursache ist der übermäßige Einsatz von Antibiotika. Die derzeitige Diagnostik basiert auf Kulturen und ist mit großem Zeitaufwand von der Probenentnahme bis zur Erzeugung einzelner koloniebildender Einheiten, die für die Identifizierung von Spezies und Antibiotika-Empfindlichkeitstests geeignet sind, verbunden. Durch diese erhebliche Zeitverzögerung werden viele Infektionskrankheiten häufig mit der empirischen Verabreichung von Breitbandantibiotika behandelt. Um diesen Verbrauch zu reduzieren, braucht es dringend schnellere Diagnosewege.
Vor diesem Hintergrund haben schweizerische Forscher das Potenzial von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) in Bioflüssigkeiten (z. B. Urin, Blut, Sputum, bronchiale Alveolenspülung oder Stuhl) analysiert. VOCs können wertvolle Informationen für die Identifizierung von Krankheitserregern, die Wahrscheinlichkeit antimikrobieller Resistenzen und Virulenzrisiken enthalten. Ihre Idee: Mini-Gassensoren, die KI-gestützt VOCs identifizieren, die enthaltenen Informationen detektieren und auch antibiotikaresistente Bakterienstämme nachweisen könnten. Ein erster exemplarischer Ansatz wurde bereits im Labor erprobt.
Quelle: Bilgin MB et al. Cell Biomaterials2025, Volume 0, Issue 0, 100125. https://doi.org/10.1016/j.celbio.2025.100125
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