Ergebnisse früherer Studien, wonach leichter bis mäßiger Alkoholkonsum das Risiko von Arteriosklerose verringern kann, werden zunehmend durch Nachweise für schädliche Auswirkungen von Alkohol infrage gestellt. Gegenstand der Studien waren in der Hauptsache die Auswirkungen von Alkoholkonsum, während die Folgen eines Alkoholverzichts auf die Lipidprofile bisher wenig Berücksichtigung fanden. Japanische Forscher untersuchten jetzt, inwieweit verhaltensbedingte Veränderungen des Alkoholkonsums, insbesondere Alkoholverzicht, die Lipidprofile langfristig verändern. Dazu haben sie anhand der Daten von 57.691 Personen den Zusammenhang zwischen Beginn oder Beendigung des Alkoholkonsums und den nachfolgenden Veränderungen von LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin bei jährlichen Gesundheits-Check-ups (2012–2022) analysiert. Ergebnis: Alkoholverzicht war (dosisabhängig) mit einem Anstieg des LDL-C-Spiegels und Reduktion des HDL-C-Spiegels verbunden. Der Einstieg in den Alkoholkonsum zeigte gegensätzliche Assoziationen, wobei die Veränderungen bei höherem Konsum ausgeprägter waren. Laut den Autoren sollten nach Alkoholentwöhnung die Cholesterin-Spiegel wegen eines möglichen kardiovaskulären Risikos überwacht werden.
Quelle: Suzuki T et al. JAMA Netw Open. 2025; 8(3):e250583. doi: 10.1001/ jamanetworkopen.2025.0583
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