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Neuer Präzisionsroboter wird künftig IVOMs setzen

OP-Roboter setzt IVOM.

Quelle: © Andreas Heddergott / TUM

Neuer Präzisionsroboter wird künftig IVOMs setzen

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Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

An der Technischen Universität München (TUM) wird derzeit ein neues robotisches Assistenzsystems entwickelt, das speziell für die Behandlung von AMD-Patienten dienen soll. Der Roboter wird künftig in der Lage sein, Spritzen mit einer Abweichung von nur 15 Mikrometern in die 200 Mikrometer dicke Netzhaut zu setzen. Zudem braucht die Vorbereitung der OP nur fünf Minuten.  

Hinter der Entwicklung steht Prof. Dr. Mohammad Ali Nasseri vom Lehrstuhl für Medizinische Autonomie und Präzisionschirurgie München (TUM). Sein Team hat eine fahrbare Plattform mit Drehscheibe und einem hoch sensiblem Roboterarm entwickelt. Per Sensor wird automatisch das Auge und die Iris lokalisiert. „Wir haben die neuronalen Netze entsprechend trainiert, damit der Roboter die für die Operation perfekte Position in weniger als fünf Minuten einnehmen kann“, so Nasseri. Normalerweise dauert die Vorbereitung für Roboter-unterstützte Operationen bis zu eine Stunde. Die bewegliche Plattform wird zentimetergenau an das Behandlungsbett herangefahren, die robotischen Instrumente millimetergenau in Stellung gebracht und schließlich mikrometergenau operiert.  
„Der letzte Schritt ist die größte Herausforderung“, so Nasseri. Während der Operation bewegt sich das Auge trotz Betäubung unwillkürlich. Um diese geringfügigen und langsamen Bewegungen zu bemerken, nimmt ein OCT ständig Bilder von der Netzhaut auf. Zur Simulation ließen die Forschenden ein künstliches Auge Sinus-artige Bewegungen ausführen. Der neue Präzisionsroboter schafft es, die Bewegungen über eine ganze Minute hinweg mitzuverfolgen. So kann das Medikament mit einer Abweichung von 25 Mikrometern eingebracht werden, also 0,025 Millimeter genau. „Das ist immer noch völlig ausreichend für solche Einsätze“, so Prof. Nasseri. 
Erste Tests an lebendigen Tieren sind Anfang 2026 geplant, ehe in einigen Jahren die erste First-in-Man-Studie stattfinden kann. Der Roboter entsteht im Rahmen des Forschungsprojekts GRATA, welches das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) seit Oktober 2025 für die kommenden drei Jahre mit 1,91 Millionen Euro unterstützt. Kontakt unter Ali.nasseri@tum.de 
Quelle: TUM, veröffentlicht in Concept Ophthalmologie 8-25

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