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Tet2 klonale Hämatopoese als mechanistischer Treiber des diätinduzierten hepatozellulären Karzinoms

Wissenschaftliche Darstellung des menschlichen Körpers mit hervorgehobenem Tumor in der Leber, symbolisiert die Forschung zur Entstehung von hepatozellulärem Karzinom durch TET2-mutierte klonale Hämatopoese.

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Erschienen in: onkologie heute

Sena Alptekin, Heidelberg, stellte Forschung zur Verbindung zwischen klonaler Hämatopoese und dem epigenetischen Regulator TET2 vor. Klonale Hämatopoese (CH) wird häufig bei älteren Menschen festgestellt und meist durch Mutationen in epigenetischen Regulatoren wie TET2 verursacht. Während TET2-mutierte CH mit einem proinflammatorischen Zustand assoziiert ist und mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hämatologischen Malignomen in Verbindung gebracht wird, ist ihr potenzieller Einfluss auf die Entwicklung solider Tumoren noch weitgehend unverstanden. Dies ist besonders relevant im Zusammenhang mit chronischen Entzündungen, die als Mitverursacher von Krebserkrankungen bekannt sind.

Um diesen Zusammenhang zu erforschen, untersuchten die Forschenden die funktionelle Rolle von TET2-mutiertem CH in einem Mausmodell. Unter Verwendung eines Tamoxifen-induzierbaren Systems wurde CH in hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen induziert, gefolgt von einer diätetischen Induktion einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) unter Verwendung einer fett-, zucker- und cholesterinreichen westlichen Ernährung.

NAFLD kann zwar zu Leberzellkarzinomen (HCC) führen, dies tritt jedoch nur bei einer Untergruppe von Patienten auf, häufig im Zusammenhang mit einer chronischen Leberentzündung. Die Forschenden beobachteten, dass Mäuse mit TET2-mutiertem CH eine erhöhte Rate und Häufigkeit der HCC-Entwicklung aufwiesen, was darauf hindeutet, dass CH Entzündungszustände aktiv modulieren und so die Karzinogenese in distalen Organen beeinflussen kann.

Was bemerkenswert ist: weibliche Mäuse sind normalerweise gegen NAFLD-assoziiertes HCC resistent, wurden jedoch in Gegenwart von TET2 CH anfällig. Das deutet darauf hin, dass hämatopoetische Mutationen die organintrinsischen Schutzmechanismen außer Kraft setzen können. Obwohl der genaue Mechanismus, durch den CH die Tumorentstehung fördert, noch unklar ist, stützen diese Daten ein Modell, in dem mutierte Blutzellen eine lokale entzündliche Mikroumgebung verstärken oder aufrechterhalten können, die die maligne Veränderung begünstigt.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von CH über das hämatopoetische System hinaus und legen nahe, dass TET2-CH ein klinisch aussagekräftiger Biomarker für die Krebsrisikostratifizierung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie NAFLD sein könnte. Es sind weitere Untersuchungen erforderlich, um festzustellen, ob dieses Paradigma auch auf andere solide Tumoren übertragbar ist und wie hämatopoetische Klone mechanistisch zur Krankheitsentwicklung beitragen.

Quelle: Alptekin S et al. TET2 clonal hematopoiesis as a mechanistic driver of diet induced liver cancer. Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie 24.–27. Oktober 2025, Köln   

Bildquelle: © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com

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