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CDK4/6-Hemmer bieten neue Hoffnung bei der Darmkrebsbehandlung

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. univ. Florian P. Reiter MHBA (l.), Oberarzt, Universitätsklinikum Würzburg und Julia Schneider (r.),

CDK4/6-Hemmer bieten neue Hoffnung bei der Darmkrebsbehandlung

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Erschienen in: onkologie heute

Forschende aus Würzburg und München belegen, dass CDK4/6-Hemmer das Wachstum von Darmkrebszellen effektiv hemmen – auch bei bereits therapieresistenten Tumoren. Besonders spannend: Das Protein p16 beeinflusst den Therapieerfolg und könnte als Biomarker dabei helfen, gezielt Patient*innen mit hohem Nutzen für diese innovative Behandlung zu identifizieren.

Darmkrebs zählt weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen und stellt die Onkologie vor große Herausforderungen. Trotz Fortschritten in der Chemotherapie entwickeln viele Patientinnen und Patienten Resistenzen gegenüber bestehenden Therapien, was die Behandlungschancen erheblich mindert. CDK4/6-Hemmer haben in präklinischen Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt und könnten neue Therapieoptionen eröffnen.

Wie CDK4/6-Hemmer wirken

CDK steht für Cyclin-abhängige Kinasen: Enzyme, die wie Schalter die Zellteilung steuern. Besonders CDK4 und CDK6 regulieren den Übergang in die nächste Teilungsphase. Bei vielen Krebsarten ist dieser Signalweg überaktiv, wodurch sich die Zellen unkontrolliert vermehren. CDK4/6-Hemmer blockieren diese Enzyme und bremsen so das Zellwachstum. Die Krebszellen werden quasi in der Teilung angehalten.

p16 als Schlüssel zum Therapieerfolg

Das Forschungsteam unter Leitung von PD Dr. Florian P. Reiter vom Uniklinikum Würzburg (UKW) untersuchte CDK4/6-Hemmer an verschiedenen Darmkrebs-, Brustkrebs- und Leberkrebszelllinien – darunter auch chemotherapieresistente Varianten. In den meisten Fällen konnte die Wirkstoffklasse das Zellwachstum deutlich bremsen. Auffällig war, dass Krebszellen mit hoher p16-Expression schlechter auf die Behandlung ansprachen. Die Auswertung von Gewebeproben von 185 Darmkrebsbetroffenen zeigte außerdem, dass: eine niedrige p16-Aktivität mit einer besseren Prognose verbunden war, während die p16-Messung in frühen Tumorstadien keinen klaren Vorhersagewert hatte.

Julia Schneider, Assistenzärztin am LMU Klinikum München und Erstautorin der Studie, erklärt: „CDK4/6-Hemmer können das Wachstum von Dickdarmkrebszellen wirksam bremsen, auch bei therapieresistenten Tumoren. Das Protein p16 scheint ein wichtiger Hinweisgeber für den Therapieerfolg zu sein. Der Biomarker könnte helfen, Patientinnen und Patienten zu identifizieren, die besonders von dieser Behandlung profitieren, sowie jene, bei denen alternative Ansätze erforderlich sind.“

Ausblick: Individuelle und nebenwirkungsärmere Therapien

„Unsere Ergebnisse könnten den Grundstein für neue, möglicherweise sogar chemotherapiefreie Behandlungsansätze legen“, betont PD Dr. Florian P. Reiter, Oberarzt an der Medizinischen Klinik II des UKW und Letztautor der Studie. „Diese Medikamentenklasse hat bereits die Behandlung von Brustkrebs revolutioniert – nun könnte sie auch die Darmkrebstherapie verbessern.“

Weitere mechanistische Studien sind notwendig, um die genaue Rolle von p16 bei der Resistenzentwicklung zu verstehen. Vielversprechend ist die Kombination von CDK4/6-Hemmern mit Immuntherapien oder zielgerichteten Therapien. „Langfristig könnte dies zu individuelleren und nebenwirkungsärmeren Behandlungsmöglichkeiten für Darmkrebspatienten führen“, so Reiter.

Originalpublikation: Schneider JS, Khaled NB, Ye L et al. Efficacy of CDK4/6 Inhibition in colorectal cancer and the role of p16 expression in predicting drug resistance. Cell Oncol 2025

Quelle: Pressemitteilung der Wilhelm Sander-Stiftung

Bildquelle: © Universitätsklinikum Würzburg/© Julia Schneider

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