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Patientensicherheit – ein zentrales Anliegen in der Kinderchirurgie

Mädchen und Arzt legen jeweils eine Hand aneindander und Mutter steht hinter dem Mädchen und eine Schwester daneben, sie befinden sich eine einem OP-Untersuchungsraum.

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Patientensicherheit – ein zentrales Anliegen in der Kinderchirurgie

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Kinder- und Neugeborenenchirurgie

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Am 17. September, Welttag der Patientensicherheit, der dieses Jahr unter dem Motto „Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“ stand, engagierten sich die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e. V. (DGKJCH) sowie der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e. V. (BNKD) für eine sichere Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Klinik und Praxis.

Besonderheiten bei Kindern: Medizinische Herausforderungen

„Besonders bei Kindern ist die Sicherheit im Gesundheitswesen von großer Bedeutung, da sie eine besonders verletzliche Patientengruppe sind. Dieser Tag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, kindgerechte und sichere Behandlungsprozesse zu gewährleisten“, betont DGKJCH-Präsidentin PD Dr. Barbara Ludwikowski. Die kinderchirurgische Fachgesellschaft und der Berufsverband weisen darauf hin, dass sich der kindliche Organismus in vielerlei Hinsicht erheblich von dem eines Erwachsenen unterscheidet:
Wachstum und Entwicklung: Kinder wachsen stetig, Knochen, Organe und Gewebe sind noch in der Entwicklung. Das beeinflusst Medikamentendosierung und Behandlungsmethoden.
Stoffwechsel: Kinder haben oft einen schnelleren Stoffwechsel, wodurch Medikamente schneller abgebaut werden können. Das erfordert individuell angepasste Dosierungen und Behandlungspläne.
Immunsystem: Das Immunsystem von Kindern befindet sich noch im Aufbau, wodurch sie anfälliger für Infektionen sind und anders auf Impfungen reagieren.
Körperzusammensetzung: Der Anteil von Wasser, Fett und Muskelmasse unterscheidet sich bei Kindern, was die Verteilung von Medikamenten beeinflusst.
Reaktionsfähigkeit: Kinder reagieren oft empfindlicher auf Medikamente und Behandlungen, Nebenwirkungen können stärker auftreten und erfordern eine sorgfältige Überwachung.

Früherkennung und Zusammenarbeit im Fokus

Diese Unterschiede sind für die medizinische Versorgung entscheidend. „Kinder sind erstaunlich stabile Wesen mit ausgeprägten Kompensationsmechanismen. Sie tolerieren Krankheitszustände unter Umständen sehr lange – bis sie es plötzlich nicht mehr tun. Dann kann es zu spät sein“, warnt Professor Udo Rolle, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt.

Um Risiken frühzeitig zu erkennen, kommt das Paediatric Early Warning System (PEWS) zum Einsatz. Dieses System hilft, den Zustand der Kinder richtig einzuschätzen, indem Vitalparameter wie Atemfrequenz, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung ermittelt und dokumentiert und je nach Höhe der Werte in eine Punktzahl umgewandelt werden. Auch die Einschätzung der Eltern wird berücksichtigt, denn sie kennen ihr Kind am besten.

Eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Fachdisziplinen – darunter Pädiatrie, Kinderradiologie, Kinderanästhesie und kindermedizinische Pflege – ist beim chirurgisch kranken Kind unerlässlich. „Neben der bestmöglichen Versorgung ist ein gelebtes und gut dokumentiertes Fehlermanagement wichtig, um mögliche Gefahren zu beseitigen oder zu vermeiden“, erklärt der niedergelassene Bremer Kinderchirurg Dr. Ralf Lippert, Vorsitzender des BNKD und Leiter der AG Patientensicherheit und Qualitätsmanagement der DGKJCH.

Einbeziehung der Eltern in die Versorgung

Die Einbeziehung der Bezugspersonen, beispielsweise bei der Vorbereitung und Einleitung der Narkose sowie im Aufwachraum, ist ein wichtiger Bestandteil der Versorgung. Eltern sollten so lange wie möglich bei ihrem Kind bleiben.
„Ausreichend fachlich gut geschultes und sich stets weiter fortbildendes ärztliches und kinderpflegerisches Personal ist Grundvoraussetzung für sichere Abläufe einer qualitativ hochwertigen kinderchirurgischen Versorgung“, unterstreicht Dr. Petra Degenhardt, Leiterin der AG Patientensicherheit und Qualitätsmanagement der DGKJCH und Chefärztin für Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Westbrandenburg in Potsdam.

Information und Aufklärung als Grundlage

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. unterstützt bei der Aufklärung und hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Anästhesisten e. V. (BDA) und dem BNKD Informationsbroschüren zum Thema „Sichere ambulante Kindernarkosen“ entwickelt, um Eltern sowie Ärztinnen und Ärzte über die Besonderheiten und Anforderungen bei Kindern zu informieren.
DGKJCH und BNKD setzen sich im Rahmen des Welttags der Patientensicherheit dafür ein, dass die genannten Maßnahmen in allen kinderbehandelnden Einrichtungen umgesetzt werden.

Weitere Informationen:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. Sichere ambulante Kindernarkosen: https://www.aps-ev.de/handlungsempfehlung/neue-handlungsempfehlung-sichere-ambulante-kindernarkosen/
 
Pressemitteilung: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie e.V., 15.09.2025

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