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Epileptische Anfälle im MRT sichtbar machen

Epileptische Anfälle im MRT sichtbar machen

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mgo medizin

Dr. Thomas M. Heim

Freier Journalist

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Erschienen in: neuro aktuell

Forschende der Uni Bonn erkundeten mithilfe eines portablen MRT-Scanners den zeitlichen Verlauf der Diffusivität nach epileptischen Anfällen. Die Sensitivität der diffusionsgewichteten MRT scheint demnach rund drei Stunden nach dem Anfall am höchsten zu sein.

„Bei der Epilepsiebildgebung ging es bisher nur darum, Hirnläsionen zu erkennen und darzustellen. Nun versuchen wir, die Anfälle selbst in der Bildgebung sichtbar zu machen,“ erklärte PD Dr. Theodor Rüber, Translational Neuroimaging Lab, Uniklinik Bonn, im Rahmen eines Symposiums auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin.

Da es, so Rüber, nicht praktikabel sei, epileptische Anfälle zum Zeitpunkt ihres Auftretens im MRT-Scanner zu beobachten, konzentriere sich die Forschung darauf, mikrostrukturelle Prozesse zu visualisieren, die einen zeitlichen und anatomischen Bezug zum Anfall haben. Potenzielle Biomarker sind dabei periktale Perfusionsveränderungen und die postiktale Blut-Hirn-Schrankenstörung. Um diese darzustellen, gäbe es, so Rüber wiederum unterschiedliche Forschungsansätze. Am vielversprechendsten im Hinblick auf eine baldige Umsetzung in die klinische Routine erscheine dabei die Darstellung des postiktalen Ödems mittels Diffusionstensor-Bildgebung. Man gehe davon aus, dass die Diffusivität postiktal zunächst im Zuge des vasogenen Ödems ansteige, und danach infolge des zytotoxischen Ödems zeitweise unter das interiktale Niveau abfalle.

Um die bislang noch weitgehend unklare zeitliche Dynamik der Diffusivität zu erkunden, verwendeten Rüber und Mitforschende einen portablen Ultraniedrigfeld-MRT-Scanner mit einer Feldstärke von 0,064 Tesla [1, 2]. Laut Rüber wiegt so ein Gerät etwa eine halbe Tonne und verbraucht nicht mehr Strom als eine Kaffeemaschine. Es ist auf Rädern montiert und kann so problemlos durch die Notaufnahme oder auch ins Krankenzimmer gefahren werden, um dort einen kraniellen MRT-Scan durchzuführen. Mithilfe dieses Verfahrens fand die Bonner Forschungsgruppe bei Patientinnen und Patienten mit fokalen Epilepsien Hinweise darauf, dass das die im MRT detektierbare Diffusivitätsveränderung erst 200 Minuten nach dem Anfall am größten ist. „Da kommt dann durchaus wieder die stationäre 3T-MRT ins Spiel, und möglicherweise können wir uns dann auch SPECT und andere aufwändige Verfahren der postiktalen Bildgebung sparen,“ resümierte Rüber.

Dr. Thomas M. Heim

Quelle: Rüber T. Vortrag „Anfallsbildgebung und Zukunft der Epilepsiebildgebung“, Session: „Bildgebung von Menschen mit Epilepsie – von der Forschung bis zur klinischen Anwendung“ am 12.11.2025 im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin

Literatur:

  1. Bauer T et al. Epilepsia 2025; 66(4): e60-e65.
  2. Bauer T et al. Epilepsia 2024; 65(12): 3607-18.

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