Prof. Dr. Claudia Borelli aus Tübingen, u. a. 1. Vorsitzende der ADK Arbeitsgemeinschaft Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie, gibt praxisnahe Einblicke zu den Inhalten Ihrer EADV-Fachbeiträge.
Prof. Dr. Claudia Borelli aus Tübingen ist 1. Vorsitzende der ADK Arbeitsgemeinschaft Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie, Leiterin der Einheit für Ästhetische Dermatologie und Laser an der Einheit für Ästhetische Dermatologie und Laser an der Universitätshautklinik Tübingen, Leiterin der dortigen Hämangiom-Sprechstunde und Mitglied der interdisziplinären Sprechstunde für vaskuläre Malformationen am Uniklinikum Tübingen. Wir sprachen auf der diesjährigen EADV-Jahrestagung mit ihr über ihre Fachvorträge vor Ort in Paris.

Liebe Frau Prof. Dr. Borelli, worum geht es dieses Jahr in Ihren EADV-Vorträgen?
„Dieses Jahr werde ich zwei Vorträge zum Thema Chemical Peeling halten. Der erste Vortrag fokussiert sich insbesondere auf die Rosazea. Der Titel lautet: „Chemical Peeling of Rozacea, a No-Go?“. Um die Antwort vorwegzunehmen: Das Peeling von Patienten mit Rosazea ist möglich, vorausgesetzt, es werden geeignete Säuren verwendet. Diese sollten nicht zu stark reizen. Im Rahmen der Vorbereitung habe ich aktuellste Literatur gesichtet und die Neuerungen für die dermatologische Praxis aufbereitet, um sie mit den Kolleginnen und Kollegen teilen zu können. Der zweite Vortrag befasst sich mit dem Thema oberflächliches Chemical Peeling. Hier werden die Substanzen, sowie Indikationen beleuchtet, wobei der Fokus nicht nur auf gängigen Anwendungsgebieten liegt, sondern beispielsweise auch die periorale Dermatitis mit einbezogen wird.“
Was sind zentrale Take-Home-Messages?
„Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das therapeutische Spektrum des Chemical Peelings heute signifikant erweitert ist. Beispielsweise können mit einem oberflächlichen Chemical Peeling bei einer perioralen Dermatitis rasche klinische Verbesserungen erzielt werden. Es klappt immer viel besser, wenn man den PatientInnen etwas anbieten kann, als wenn man Nulltherapie verordnet. Die Erfahrung zeigt, dass hierfür keine sichtbare Schälung der behandelten Hautareale erforderlich ist. Vielmehr kann durch die Behandlung ein Fortschreiten des Zustands gestoppt werden, ohne dass eine Ausfallzeit (Downtime) für den Patienten entsteht. Bezüglich des Peelings bei Rosazea gilt: Mit geeigneten Säuren wie zum Beispiel Glykolsäure (20 %) und Salicylsäure (10 %) lässt sich die Rosazea erfolgreich behandeln. Entscheidend hierbei ist die vorbereitende Hautpflege, das sog. Priming, durch die der pH-Wert der Haut in den sauren Bereich verschoben wird.“
Prof. Dr. Claudia Borelli
Einheit für Ästhetische Dermatologie und Laser
Universitätshautklinik Tübingen
Liebermeistersrt 25
72076 Tübingen
Website: Ästhetische Dermatologie | Universitätsklinikum Tübingen
Bildquelle: © Екатерина Лукашина – stock.adobe.com



