Neue Leitlinie zur Einführung von Erdnüssen und Eiern bei Säuglingen zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung von Nahrungsmittelallergien.
Die Studie „Guidelines for Early Food Introduction and Patterns of Food Allergy“ von Gabryszewski SJ et al. untersucht die Auswirkungen der Richtlinien zur frühzeitigen Einführung von Erdnüssen und anderen allergenen Nahrungsmitteln auf die Entwicklung von immunologischen Nahrungsmittelallergien (IgE-FA) sowie atopischer Dermatitis (AD) bei Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren. Hierfür wurden elektronische Gesundheitsdaten von etwa 125.000 Kindern aus einem multistaatlichen Netzwerk der American Academy of Pediatrics (AAP) analysiert. Die Kohorten wurden in drei Zeiträume unterteilt: vor den Richtlinien (2012–2014), nach den Richtlinien (2015–2017) und nach den ergänzenden Richtlinien (2017–2019). Die Ergebnisse zeigen signifikante Rückgänge bei der kumulativen Inzidenz und dem Risiko für Erdnuss- und allgemeine Nahrungsmittelallergien nach der Einführung der Richtlinien und den Ergänzungen.
Im Kontext einer zunehmenden Prävalenz von Lebensmittelallergien bei Kindern wurde die frühzeitige Einführung allergener Lebensmittel als präventive Maßnahme untersucht. Die Leitlinien für die frühe Einführung von Erdnüssen, die von mehreren Organisationen im Jahr 2015 und 2017 verabschiedet wurden, basieren auf Ergebnissen der LEAP-Studie, die einen reduzierten Allergierisiko durch frühe Einführung von Erdnüssen belegte. Die Forscher verwendeten Daten aus der AAP CER2-Datenbank, um die Diagnosemuster von Nahrungsmittelallergien zu analysieren. Mithilfe statistischer Modelle, einschließlich logistischer Regression und Cox-Proportional-Hazard-Modellen, wurden die Diagnosehäufigkeiten und Risiken während der verschiedenen Zeiträume verglichen.
Die kumulative Inzidenz von Erdnuss-IgE-FA sank signifikant von 0,79 % in der Zeit vor den Richtlinien auf 0,53 % nach der Einführung der ersten Richtlinien und auf 0,45 % nach der Veröffentlichung der Ergänzungen. Ähnliche Rückgänge wurden für allgemeine Nahrungsmittelallergien festgestellt, die von 1,46 % vor den Richtlinien auf 1,02 % und anschließend auf 0,93 % abfielen. Die Ergebnisse blieben auch in subanalytischen Untersuchungen von Kindern mit bestehender AD oder Ei-IgE-FA konsistent. Während eine deutliche Abnahme der Milch-IgE-FA festgestellt wurde, war die Rate der Ei-IgE-FA unverändert. Die Forscher vermuten, dass die Einführung allergener Lebensmittel unterschiedlich auf verschiedene Nahrungsmittel angewendet wurde, was die Bedeutung einer kontinuierlichen Überwachung von Einführungsmustern unterstreicht.
Die Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit der Richtlinien zur frühzeitigen Einführung allergener Lebensmittel in der Prävention von Nahrungsmittelallergien und unterstützen die Empfehlung einer allgemeinen Einführung von Erdnüssen und Eiern bei Säuglingen im Alter von 4 bis 6 Monaten, unabhängig von Risikofaktoren. Die Studie hebt hervor, dass die Umsetzung der Richtlinien durch verschiedene Akteure, einschließlich Pädiater und Eltern, variiert. Es wird empfohlen, die langfristigen Auswirkungen der Leitlinien auf die Nahrungsmittelallergie-Epidemiologie weiter zu untersuchen und mehr Informationen über die spezifischen Ernährungspraktiken von Familien zu sammeln.
Originalpublikation: Gabryszewski SJ, Dudley J, Faerber JA, et al. Guidelines for Early Food Introduction and Patterns of Food Allergy. Pediatrics. 2025; 156(5): e2024070516



