Weltweit klagen mehr als eine halbe Milliarde Menschen über chronische Rückenschmerzen. Häufig kommen dann nichtsteroidale Entzündungshemmer zum Einsatz, die jedoch mit ernsthaften gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Ähnliches gilt auch für Opioide: sie sind oft nicht langfristig wirksam, verursachen Verstopfung und können abhängig machen. Eine aktuelle klinische Phase-3-Studie der Medizinischen Hochschule Hannover unter Beteiligung der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg untersuchte bei 820 Probanden mit chronischen Schmerzen Sicherheit und Wirksamkeit eines Vollspektrum-Extraktes der Cannabis-Sativa-Pflanze. Bei den Teilnehmern waren zuvor Schmerzmittel ohne den gewünschten Effekt eingesetzt worden. Ergebnis: Die mit dem Extrakt behandelten Personen berichteten nach zwölfwöchiger Behandlung von einer Verringerung um 1,9 Punkte auf einer Schmerzskala von 0 bis 10 Punkten. Der Unterschied war dabei statistisch signifikant (0,6 Punkte vs. Placebo). Nach weiteren 6 Monaten Beobachtung sank die Schmerzintensität um weitere 1,1 Punkte. Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Wenn, dann traten sie in der Anfangsphase auf (am häufigsten kurzfristige Schwindelgefühle, Schläfrigkeit und Übelkeit).
Literatur: Karst M et al. Nat Med 2025. https://doi.org/10.1038/s41591-025-03977-0
Quelle: Pressemeldung Medizinische Fakultät des Universitätsklinikum Heidelberg
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