Das rhythmische Rauschen im Takt des Herzschlags macht den pulssynchronen Tinnitus zu einer besonders belastenden Erkrankung. Im Gegensatz zum klassischen Tinnitus lässt sich das Rauschen jedoch auf eine körperliche Ursache zurückführen: eine Engstelle im Gehirn nahe am Ohr (Sinusstenose) erzeugt durch einen krankhaft beschleunigten Blutfluss an dieser Stelle Wirbel, die das störende Pulsgeräusch hervorrufen können.
Medizintechniker der OVGU* Magdeburg haben jetzt erstmals in Computermodellen den Mechanismus für die Entstehung von Ohrgeräuschen beim pulssynchronen Tinnitus modelliert. Sie werteten dazu Bilddaten von US-amerikanischen Patienten aus und entwickelten daraus detailgetreue Modelle des Blutflusses im Kopf. Simulationen zeigten, dass um die Engstelle die Strömungsgeschwindigkeit an der Gefäßwand steigt und der Druck entlang des Gefäßinnenraumes fällt. Durch die Verbreiterung des Gefäßes mittels eines virtuellen Stents verlangsamt sich derBlutfluss deutlich, die auftretenden Komplexitäten im Blutfluss verschwinden und damit auch die belastenden Geräusche. Die Rotationsangiographie erweist sich dabei als verlässliche Grundlage für die Diagnose des behandlungsrelevanten Druckabfalls.
Quelle: Pressemitteilung *Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU)
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