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EHA–EMN Leitlinien zur Behandlung des Multiplen Myeloms

Wissenschaftliche Darstellung von Plasmazellen, roten Blutkörperchen und Knochenmark, symbolisiert die Forschung und Behandlung des Multiplen Myeloms.

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EHA–EMN Leitlinien zur Behandlung des Multiplen Myeloms

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mgo medizin Redaktion

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Erschienen in: onkologie heute

Die aktualisierten evidenzbasierten Leitlinien des European Hematology Association (EHA) und des European Myeloma Network (EMN) bieten umfassende Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Patienten mit multiplem Myelom (MM) und smoldering multiplem Myelom (SMM). Seit der letzten Veröffentlichung im Jahr 2021 wurden bedeutende Fortschritte in der Prognose, der Bewertung der minimalen Resterkrankung (MRD) und der Zulassung neuer Therapien erzielt.

Insgesamt wurden 14 neue Therapien von der EMA und/oder der FDA genehmigt. Die aktualisierten Leitlinien beinhalten neue Algorithmen, die auf den neuesten Daten basieren und die tägliche klinische Praxis unterstützen sollen.

Diagnose und Prognosebewertung:

Die diagnostischen Kriterien für MM und SMM bleiben unverändert, jedoch wurde das Internationale Staging-System (R2-ISS), das vier Prognosemarker kombiniert, eingeführt, um die Risikostratifizierung zu verbessern. Neue Techniken wie die Beurteilung zirkulierender Plasmazellen (CPC), die Verwendung der Massenspektrometrie zur Messung des M-Proteins und die Genexpressionsprofilierung werden zunehmend in der klinischen Praxis eingesetzt. Diese Instrumente versprechen eine präzisere Einschätzung der Krankheitsprogression und könnten zukünftig invasive Knochenmarkuntersuchungen ersetzen.

Therapieansätze für Smoldering Multiple Myelom:

Für Patienten mit SMM, insbesondere für solche mit hohem Risiko, wurden neue therapeutische Ansätze entwickelt. Studien wie die Phase-II-CENTAURUS- und die Phase-III-AQUILA-Studie zeigten, dass die Monotherapie mit Daratumumab bei Patienten mit SMM die Progression zu MM verzögern und die Überlebensraten verbessern kann. Trotz positiver Ergebnisse sind diese Ansätze allerdings noch nicht von der EMA oder der FDA zugelassen.

Behandlung von neu diagnostiziertem Multiplem Myelom:

Für transplantationsfähige Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (NDMM) empfehlen die Leitlinien Induktionsregime mit Proteasom-Inhibitoren wie Bortezomib (V), kombiniert mit Immunmodulatoren wie Lenalidomid (R) und Thalidomid (T). Neue Studien wie die PERSEUS- und die AURIGA-Studien unterstützen die Integration von Daratumumab in Induktion, Konsolidierung und Erhaltung, was die progressionsfreie Überlebensrate (PFS) erheblich verbessert. Für nicht transplantationsfähige Patienten wurden ebenfalls neue Vierfachregime wie IsaVRd und DaraVRd als Standardtherapien empfohlen.

Behandlung von rezidiviertem/refraktärem Multiplem Myelom (RRMM):

Die Leitlinien bieten spezifische Therapieansätze für Patienten, die eine oder mehrere vorherige Behandlungen erhalten haben. Ciltacabtagene autoleucel (Cilta-cel), eine CAR-T-Zell-Therapie, zeigte in der Phase-III-CARTITUDE-4-Studie signifikante Vorteile bei Patienten mit lenalidomid-refraktärem MM. Zudem wurde Belantamab Mafodotin (BelaPd) als neue Standardtherapie für Patienten in der Zweitlinientherapie empfohlen.

Originalpublikation: EHA–EMN Evidence-Based Guidelines for Diagnosis, Treatment and Follow-Up of Patients with Multiple Myeloma. Nature Reviews Clinical Oncology. 2025; 22: 680–700

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