Im Bereich der Proktochirurgie stellt die Behandlung von akuten Schmerzen bzw. die Therapie von akuten Analfissuren eine der häufigsten Aufgaben dar. Es wird eine Übersicht über die aktuellen pathophysiologischen Überlegungen und vor allem zu den konservativen und operativen Therapieoptionen für die Behandlung von akuten und chronischen Analfissuren gegeben.
Zusammenfassung
Für die akute Analfissur als auch das chronische Krankheitsgeschehen bestehen eine Reihe von konservativen und operativen Therapieoptionen. Bei einem überschaubaren Beschwerdebild sollte die Erstlinienbehandlung mit einem Calciumantagonisten angeboten werden. Die konservative Behandlung wird heutzutage zeitgemäß mit dem Calciumantagonisten Diltiazem 2 % durchgeführt. Sollte sich hierunter keine Beschwerdefreiheit einstellen muss auch die operative Behandlungsoption geprüft werden. Die Einstellung in Narkose und OP nach Befund ist die wichtigste diagnostische und therapeutische Maßnahme bei einer Patientin oder einem Patienten, der sich wegen akuten analen Schmerzen vorstellt. Im bundesdeutschen Bereich ist die Fissurektomie die wichtigste Behandlungsmaßnahme. Die laterale Sphinkterotomie stellt eine gut evidenzbasierte Behandlung mit hoher Erfolgsrate dar, wird aber in den Leitlinien nicht als Erstlinientherapie empfohlen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte auch die Option zur Behandlung mit Botulinumtoxin geprüft werden, diese reversible Maßnahme sollte insbesondere bei rezidivierenden Fissuren in Erwägung gezogen werden. Der große Vorteil der Botulinumtoxininjektionen stellt die minimalinvasive Maßnahme bzw. die Reversibilität dar.
Autor: S. Petersen
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