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Viele unterschätzen das eigene kardiovaskuläre Risiko

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Akute kardiologische Notfälle

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Erschienen in: herzmedizin

In der Studie GEDA 2022 wurde bei mehr als 3.000 Teilnehmer:innen mit einem nicht-klinischen Tests das absolute Risiko ermittelt, in den nächsten zehn Jahren erstmals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Vor allem bei hohem testbasiertem Risiko, lagen die Teilnehmer mit ihrer Selbsteinschätzung häufig weit daneben.

Das Risiko, in den nächsten zehn Jahren erstmals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, kann mittels eines validierten, nicht-klinischen Risiko-Tests in guter Näherung bestimmt werden. In der Studie GEDA 2 wurde das kardiovaskuläre Risiko auf Basis dieses Tests als niedrig (< 5 %), noch niedrig (≥ 5 % – < 7,5 %), erhöht (≥ 7,5 % – < 10 %) und hoch (≥ 10 %) klassifiziert. Die Studienteilnehmer im Alter zwischen 35 und 69 Jahren wurden gebeten, ihr kardiovaskuläres Risiko selbst einzuschätzen und in die Kategorien „nahezu kein/geringes/ mäßiges/hohes Risiko“ einzuordnen.

Gemäß des Tests war bei 73,5 % der Probanden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen niedrig, bei 7,8 % noch niedrig, bei 6,0 % erhöht und bei 12,8 % hoch. Die Selbsteinschätzung liefert ein ganz anders Bild: 28,7 % nahmen ihr eigenes kardiovaskuläres Risiko als nahezu nicht vorhanden wahr, 45,3 % gingen für sich selbst von einem geringen, 20,4 % von einem mäßigen und nur 5,6 % von einem hohen Risiko aus. Mit anderen Worten: Viele Probanden lagen mit ihrer Selbsteinschätzung daneben.

Die Hälfte der Personen mit laut Testergebnis erhöhten bis hohen Risiko nahmen für sich selbst nahezu kein oder nur ein geringes Risiko wahr. Die Risikounterschätzung war bei beiden Geschlechtern mit niedriger Bildung, besserer psychischer Gesundheit und körperlicher Aktivität assoziiert.

Originalpublikation: Thamm R et al: Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung in Deutschland: Ergebnisse aus GEDA 2022. Journal of Health Monitoring 2025; 10(2)

Bilderquelle: © zerogami – stokc.adobe.com

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