Wenngleich Geruchsstörungen die Lebensqualität stark beeinträchtigen und Hinweise auf Erkrankungen geben können, ist der Geruchssinn bisher noch wenig erforscht. Wie jetzt eine aktuelle Studie herausfand, ist das Riechen nicht nur Geschmackssache, sondern auch eine Frage der Gene. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Leipzig hat für die bislang größte genetische Studie zum menschlichen Geruchssinn die genetischen Grundlagen bei über 21.000 Menschen europäischer Herkunft analysiert. Ein besonderes Augenmerk lag auf möglichen Unterschieden zwischen Frauen und Männern.
Dabei haben die Wissenschaftler 10 genetische Regionen gefunden, die mit der Fähigkeit, Gerüche zu erkennen, zusammenhängen. Darunter waren 7 neu entdeckte Regionen, von denen 3 geschlechtsspezifische Effekte zeigten. Dieses Ergebnis trägt mit zum Verständnis bei, warum Frauen z.B. während ihres Zyklus oder in der Schwangerschaft Gerüche anders wahrnehmen.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Risiko für Alzheimer und der Fähigkeit, Gerüche zu erkennen – ein weiterer Hinweis, dass Geruchssinn, Geschlechtshormone und neurodegenerative Erkrankungen miteinander verknüpft sind.
Literatur: Förster F et al. Nat Commun 2025.16: 5434. https://doi.org/10.1038/s41467–025–61330-y
Quelle: Pressemitteilung Universität Leipzig
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