Von den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist Burn-out als Folge chronischer Überforderung wohl die bekannteste. Weniger bekannt ist dagegen die Belastung durch Unterforderung. Der sogenannte Rust-out beschreibt einen Zustand emotionaler Erschöpfung („Ich roste ein“), der entsteht, wenn Beschäftigte dauerhaft unterfordert sind, keine Entwicklungsmöglichkeiten sehen und ihre Arbeit nicht als sinnstiftend empfinden. Im Gegensatz dazu ist der Zustand des Bore-out geprägt von aktueller Langweile und mangelnder geistiger Herausforderung („Ich langweile mich zu Tode“).
Eine irisch-britische Studie untersuchte jetzt das Phänomen Rust-out bei 154 Hochschulpädagogen, die angehende Lehrkräfte ausbilden. Obwohl viele der Befragten ihre Arbeit grundsätzlich als sinnvoll und vielfältig beschrieben, zeigte sich eine unterschwellige Tendenz zu emotionaler Erschöpfung und Sinnverlust. Die Ursache lag hauptsächlich an monotonen Verwaltungsaufgaben, an der Diskrepanz zwischen beruflichen Idealen und tatsächlichen Aufgaben sowie an strukturellen Hürden für persönliche und fachliche Weiterentwicklung.
Die Ergebnisse unterstreichen zudem die nachteiligen Auswirkungen von Rust-out auf das individuelle Wohlbefinden.
Quelle: Fitzsimons S, Smith DS. Humanit Soc Sci Commun 2025; 12: 1211. https://doi.org/10.1057/s41599–025–05543-y
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