Obwohl bereits etliche Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit (AD) identifiziert sind, ist noch weitgehend unklar, wie diese in die normale Physiologie des Gehirns eingreifen. Auch Metalle scheinen an der Pathogenese von AD beteiligt zu sein. Ein US-Forscherteam hat jetzt herausgefunden, dass Lithium (Li) wohl eine entscheidende Rolle bei der normalen Gehirnfunktion spielt. Sie analysierten dazu verschiedene Metalle im Gehirn von gesunden Personen und von Menschen mit AD. Von den untersuchten Metallen war Li das einzige, das im präfrontalen Kortex bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung signifikant reduziert war. Zudem wurde die Bioverfügbarkeit von Li bei AD durch Bindung an Amyloid-β-Ablagerungen weiter verringert.
An Wildtyp- und AD-Mausmodellen konnten die Wissenschaftler weiter zeigen, dass die Reduzierung des endogenen kortikalen Li um etwa 50% aus der Nahrung die Ablagerung von Amyloid-β und die Akkumulation von Phospho-Tau deutlich erhöhte. Darüber kam es unter anderem zum Verlust von Synapsen, Axonen und Myelin und einem beschleunigten kognitiven Verfall. Mit einer Lithiumorotat-Ersatztherapie konnten pathologische Veränderungen und Gedächtnisverlust in AD-Mäusen und alternden Wildtyp-Mäusen verhindert werden.
Quelle: Aron L et al. l. Lithium deficiency and the onset of Alzheimer’s disease. Nature 2025. https://doi.org/10.1038/s41586–025–09335-x
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