Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine systemische, progedient verlaufende Autoimmunerkrankung, die weltweit 17,6 Millionen Menschen betrifft. Die zugrunde liegende Fehlregulation des Immunsystems ist bereits gut dokumentiert. Die genetischen Grundlagen sind jedoch noch nicht vollständig verstanden, insbesondere wenn extraartikuläre Organe beteiligt sind. Wie eine aktuelle Übersichtsarbeit zeigt, treten bei fast 50% aller RA-Patienten extraartikuläre Manifestationen (EAMs) auf, wobei die Beteiligung von Lunge und Atemwegen zu den häufigsten EAMs zählt (60–80% der Fälle), und hier ist es vor allem die interstitielle Lungenerkrankung (ILD), die als wichtiger prognostischer Faktor gilt. ILD kann jederzeit im Verlauf einer RA auftreten, manchmal auch bereits vor Gelenkmanifestationen. Die ILD geht häufig mit der Ausbildung einer idiopathischen Lungenfibrose (IPF) einher und trägt zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko von RA-Patienten bei. Etwa 10% der RA-Patienten zeigen respiratorische Symptome, die pneumologisch in Richtung ILD abgeklärt werden sollten. Die Entwicklung einer RA-ILD ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen interagierenden Faktoren, einschließlich Genen und Umwelt, angetrieben wird. Es gilt als wahrscheinlich, dass zahlreiche Gene mit unterschiedlicher Effektstärke zur Prädisposition beitragen, auch wenn die meisten der angenommenen Zusammenhänge in weiteren Studien erst noch bestätigt werden müssen.
Quelle: Bernardinello N et al. Front Med 2025; 12. https://doi.org/10.3389/fmed.2025.1542400
abb: © hriana – stock.adobe.com



