Injizierbare GLP-1-Medikamente (Semaglutid, Tirzepatid werden immer häufiger zur Gewichtsreduktion bei Adipositas eingesetzt. In einer klinischen Vergleichsstudie bei adipösen Menschen konnte Tirzepatid im Mittel 20,2% des Körpergewichtes reduzieren, bei Semaglutid waren es 13,7%. Doch wie sieht es mit der Wirkung im realen Alltag aus? Forscher der Cleveland Clinic / Ohio gaben mit ihrer aktuellen Studie eine Antwort. 7.881 adipöse Patienten (mittlerer BMI > 39), darunter 1.320 Menschen mit Prädiabetes, erhielten unter realen Alltagsbedingungen über 12 Monate entweder Semaglutid oder Tirzepatid zur Gewichtsreduktion. Ergebnis: Semaglutid und Tirzepatid führten im realen Alltag zu einem geringeren Gewichtsverlust als in klinischen Studien. Als Hauptgründe dafür sehen die Autoren frühzeitige Behandlungsabbrüche bzw. die Verwendung zu geringer Erhaltungsdosen. In der Nachbeobachtung lag die mittlere Gewichtsreduktion bei den vorzeitigen Behandlungsabbrechern bei 3,6% (vs. 6,8% bei spätem Abbruch) Ohne Abbruch verloren die Teilnehmer im Mittel 11,9% des Körpergewichts. Nur bei kontinuierlicher Anwendung mit hoher Erhaltungsdosis wurden Gewichtsverluste erzielt, die mit den Ergebnissen aus klinischen Studien vergleichbar waren.
Literatur: Gasoyan H et al. Obesity2025;1-11. doi:10.1002/oby.24331
Quelle: Pressemitteilung Cleveland Clinic / Ohio
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