Unter Immuntherapien wie der CAR-T-Zelltherapie kann es zu leichten kognitiven Beeinträchtigungen kommen, die noch nicht vollständig verstanden sind. US-Forscher haben jetzt die Mechanismen hinter dem sogenannten „Brain fog“ im Mausmodell entschlüsselt. Danach scheinen dieselben Vorgänge zugrunde zu liegen, wie sie auch bei kognitiven Beeinträchtigungen nach Chemotherapie und Atemwegsinfektionen (COVID-19, Grippe) zu beobachten sind. Dazu induzierten sie Mäusen Tumoren in Gehirn, Blut, Haut und Knochen. Vor und nach der CAR-T-Zelltherapie wurden die Tiere kognitiven Tests unterzogen: Die Therapie verursachte bei fast allen Tumorarten, außer bei Knochenkrebs, leichte kognitive Beeinträchtigungen. Mikrogliazellen spielen dabei eine zentrale Rolle. Durch die anhaltende Immunantwort werden Mikrogliazellen aktiviert, die wiederum die Zytokine und Chemokine in der Zerebrospinalflüssigkeit erhöhen. Die daraus resultierende Dysregulation der Oligodendrozyten trägt durch eine reduzierte Myelinproduktion zu einer kognitiven Beeinträchtigung bei. Eine post mortem-Proben-Analyse von humanen Hirnstammtumoren, die mit CAR-T-Zellen „behandelt“ wurden, bestätigte bereits die Ergebnisse des Mausmodells.
Quelle: Geraghty AC et al. Cell 2025; 188:1-21. https://doi.org/10.1016/j.cell.2025.03.041
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