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Cannabiskonsum: Zusammenhang mit Psychosen über zerebrales Dopaminsystem

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Erschienen in: Der Allgemeinarzt

Epidemiologische Studien zeigen, dass Menschen mit übermäßigem und unkontrolliertem Cannabiskonsum („cannabis use disorder“, CUD) ein erhöhtes Risiko für Psychosen wie z.B. Schizophrenie haben. Dabei scheint Dopamin, genauer gesagt die Überaktivität dopaminerger Neurone, eine zentrale Rolle zu spielen. Der Neurotransmitter ist an der Steuerung verschiedener Funktionen wie z.B. Motivation, Belohnung, Stimmung und Schlaf beteiligt. Unklar bleibt indes der Mechanismus, der Cannabiskonsum und Psychose verbindet. Eine aktuelle kanadische Studie konnte jetzt zeigen, dass Menschen mit CUD einen erhöhten Dopaminspiegel in einer bestimmten Hirnregion – SN/VTA (Substantia nigra/ventrales tegmentales Areal) -Subregion – aufwiesen, die mit Psychosen in Verbindung gebracht wird. An der Studie nahmen Personen mit und ohne CUD teil bzw. Personen mit Schizophrenie im Frühstadium, von denen einige auch CUD hatten. Mittels Neuromelanin-MRT, einem speziellen Gehirnscan, wurde das Neuromelanin-Signal erfasst, das die Dopaminaktivität widerspiegelt. Ergebnis: Menschen mit CUD hatten ein ungewöhnlich hohes Neuromelanin-Signal, abhängig vom Ausmaß Cannabiskonsums. Patienten ohne Schizophrenie oder CUD zeigten diesen Anstieg nicht.

Literatur: Ahrens J et al. JAMA Psychiatry 2025;82(6):609-617. doi:10.1001/jamapsychiatry.2025.0432

Quelle: Pressemitteilung McGill University / Canada

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