Für uns nicht wahrnehmbar führen unsere Augen winzige, unwillkürliche Bewegungen, sogenannte „Fixationsbewegungen“ aus. Diese müssten eigentlich unser Sehen verschlechtern, doch das Gegenteil ist der Fall. Eine Forschergruppe aus Basel, Bonn und Paris entschlüsselte in einer aktuellen Studie die überraschende Rolle dieser mikroskopisch kleinen Augenbewegungen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die winzigen Bewegungen tatsächlich dabei helfen, feine Details klarer zu erkennen, die Sehschärfe also verbessern, statt verschlechtern. Mithilfe modernster Eyetracking-Technologie und Computermodellen konnte das Team zeigen, dass diese Bewegungen der Netzhaut dabei helfen, visuelle Informationen effektiver zu verarbeiten, indem sie die Informationen in den Sehrezeptoren „auffrischen“ und dabei ein optimales Gleichgewicht zwischen Bewegung und Stabilität aufrechterhalten. Zudem stellten sie fest, dass sich die Bewegungen im Experiment an die Größe des Objekts anpassen. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Auswirkungen auf das Verständnis der visuellen Verarbeitung und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Sehstörungen haben.
Literatur: Nghiem T-A E et al. PNAS 2025; 122 (6): e2416266122.
DOI: doi.org/10.1073/pnas.2416266122
Quelle: Newsroom Universitätsklinikum Bonn
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