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Gastritis Symptome: Anzeichen, Diagnose & Behandlung 

Darstellung eines Magens, der rot ist

Gastritis Symptome: Anzeichen, Diagnose & Behandlung 

Magen-Darm

mg° medizin

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18 MIN

Gastritis Symptome: Anzeichen, Diagnose & Behandlung 

Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut mit typischen Symptomen wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Die akute Form beginnt plötzlich und heilt meist innerhalb weniger Tage ab. Die chronische Gastritis verläuft oft symptomarm oder unbemerkt, kann aber zu Komplikationen wie Magengeschwüren führen. Hauptursachen sind das Bakterium Helicobacter pylori, bestimmte Schmerzmittel, Alkohol und Stress. Eine frühzeitige Diagnose mittels Magenspiegelung und gezielte Behandlung sind entscheidend für den Heilungserfolg. 

Warum Gastritis-Symptome ernst nehmen? 

Eine Magenschleimhautentzündung betrifft viele Menschen mindestens einmal im Leben. Die Symptome einer Gastritis können von kaum spürbar bis sehr belastend reichen. Während eine akute Gastritis meist heftig, aber kurz verläuft, schleicht sich die chronische Form oft unbemerkt ein und kann unbehandelt ernsthafte Folgen haben. Schätzungen zufolge bekommen 20 von 100 Personen in Deutschland im Laufe ihres Lebens eine akute Gastritis. Besonders tückisch ist die chronische Form, die durch Helicobacter pylori verursacht wird: Etwa 30 Prozent der Menschen in Deutschland tragen dieses Bakterium in sich, doch viele wissen nichts davon. 

Der Magen ist ein beeindruckendes Organ. Er produziert Säure, die so stark ist, dass sie Metall auflösen könnte. Gleichzeitig schützt er sich selbst durch eine schleimige Schutzschicht. Wenn diese Schutzbarriere gestört wird, entzündet sich die Magenschleimhaut. Die Folgen können von leichten Beschwerden bis zu lebensbedrohlichen Komplikationen reichen. Deshalb ist es wichtig, die Gastritis Symptome zu kennen und richtig einzuordnen. 

Akute Gastritis Symptome – wenn der Magen plötzlich rebelliert 

Eine akute Gastritis entwickelt sich innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen mit plötzlich einsetzenden Beschwerden: brennende Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, saures Aufstoßen und Appetitlosigkeit. Die Symptome sind deutlich spürbar und klingen bei richtiger Magenschonung meist nach drei bis fünf Tagen wieder ab. 

Eine akute Gastritis entwickelt sich relativ schnell. Viele Betroffene berichten von einem plötzlichen Brennen oder Druckgefühl in der Magengegend. Die Schmerzen sind meist im Oberbauch lokalisiert, direkt unter dem Brustbein oder leicht links davon. Sie können als stechend, bohrend oder drückend empfunden werden und manchmal bis in den Rücken ausstrahlen. 

Ein unangenehmes Völlegefühl setzt ein, selbst wenn Sie nur wenig gegessen haben. Übelkeit gehört zu den häufigsten Begleitsymptomen und kann bis zum Erbrechen führen. Der Appetit schwindet meist vollständig – allein der Gedanke an Essen kann Unbehagen auslösen. Saures Aufstoßen, ein aufgeblähter Bauch und ein Druckgefühl im Magenbereich kommen hinzu. 

Manche Menschen berichten auch von einem unangenehmen Geschmack im Mund, vermehrtem Speichelfluss oder allgemeiner Abgeschlagenheit. In selteneren Fällen können leichtes Fieber und Schwächegefühl auftreten. Die Beschwerden verstärken sich häufig nach den Mahlzeiten. 

Die gute Nachricht: Bei richtiger Behandlung und Magenschonung klingen die Symptome der akuten Gastritis meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab. 

Chronische Gastritis Symptome – die stille Gefahr im Magen 

Die chronische Gastritis entwickelt sich schleichend über Monate oder Jahre und bleibt oft lange symptomlos. Wenn Beschwerden auftreten, sind diese mild und unspezifisch: diffuse Magenschmerzen, Völlegefühl nach dem Essen, gelegentliche Übelkeit und Blähungen. Viele Betroffene gewöhnen sich daran – doch unbehandelt drohen Magengeschwüre und Komplikationen. 

Die chronische Gastritis ist heimtückisch. Sie schleicht sich langsam ein und bleibt häufig lange Zeit völlig unbemerkt. Bei den meisten Patienten verursacht sie zunächst gar keine Symptome. Wenn überhaupt Beschwerden auftreten, sind diese meist dumpf und langanhaltend. 

Typisch für die chronische Gastritis sind leichte, diffuse Magenschmerzen, die kommen und gehen. Ein anhaltendes Völlegefühl nach den Mahlzeiten, schnelles Sättigungsgefühl beim Essen, gelegentliche Übelkeit ohne erkennbaren Grund und leichte Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Aufstoßen gehören dazu. Viele Menschen halten diese Beschwerden für normal und nehmen sie nicht ernst genug. 

Diese scheinbar harmlosen Anzeichen können aber ein Warnsignal sein. Manchmal wird eine chronische Gastritis erst entdeckt, wenn es bereits zu einem Magengeschwür gekommen ist, das stärkere Beschwerden verursacht. Besonders die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursachte Form erhöht langfristig auch das Risiko für Magenkrebs. 

Akute vs. chronische Gastritis – die wichtigsten Unterschiede 

Akute Gastritis – schnell und heftig:  

Die akute Gastritis kommt plötzlich, meist innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen. Die Symptome sind stark ausgeprägt: heftige, stechende Oberbauchschmerzen, starke Übelkeit und Erbrechen dominieren das Krankheitsbild. Die Beschwerden treten oft in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Auslöser auf – etwa nach übermäßigem Alkoholkonsum, der Einnahme von Schmerzmitteln oder sehr scharfem Essen. Die Dauer ist begrenzt: Bei richtiger Behandlung heilt eine akute Gastritis meist innerhalb von wenigen Tagen bis zwei Wochen vollständig aus. Die wichtigsten Auslöser sind Schmerzmittel (NSAR), Alkohol, Stress und magenreizende Substanzen. 

Chronische Gastritis – schleichend und gefährlich:  

Die chronische Gastritis entwickelt sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg. Ihre Symptome sind oft sehr mild, diffus oder fehlen ganz – viele Betroffene bemerken sie zunächst gar nicht. Wenn Beschwerden auftreten, sind diese dumpf und wechselnd. Die Erkrankung besteht dauerhaft über Monate bis Jahre. Die häufigste Ursache ist mit etwa 80 Prozent das Bakterium Helicobacter pylori, gefolgt von der chemischen Form durch Medikamente (15-30%) und der Autoimmunform (5%). Die Behandlung erfordert meist eine spezielle Antibiotika-Kombinationstherapie zur Bakterien-Eradikation oder langfristige Medikamente. Unbehandelt drohen ernsthafte Komplikationen: Magengeschwüre, Blutarmut bei Typ-A-Gastritis und ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs, besonders bei Helicobacter-Infektion. 

Der entscheidende Unterschied:  

Während die akute Gastritis meist von selbst ausheilt, erfordert die chronische Form eine gezielte ärztliche Behandlung. Die akute Form macht sich lautstark bemerkbar, die chronische schleicht sich still ein – und genau darin liegt ihre Gefahr. 

Die drei Typen der chronischen Gastritis – unterschiedliche Ursachen, unterschiedliche Symptome 

Es gibt drei Hauptformen: Typ-A-Gastritis (Autoimmunerkrankung, ca. 5%), Typ-B-Gastritis (durch Helicobacter pylori, ca. 80%) und Typ-C-Gastritis (durch Medikamente oder Gallensäure, ca. 15-30%). Typ A führt zu Vitamin-B12-Mangel und Blutarmut, Typ B erhöht das Magenkrebs-Risiko, Typ C steht im Zusammenhang mit Schmerzmittel-Einnahme. 

Die Typ-A-Gastritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Magenschleimhaut angreift. Sie macht etwa 5 Prozent aller chronischen Gastritis-Fälle aus. Neben den typischen Magenbeschwerden entwickelt sich oft ein Vitamin-B12-Mangel, da die für dessen Aufnahme notwendigen Zellen zerstört werden. Betroffene bemerken dann zusätzlich Symptome wie ausgeprägte Müdigkeit, Schwäche, Blässe, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen und neurologische Symptome – Anzeichen einer speziellen Form der Blutarmut (perniziöse Anämie). 

Die Typ-B-Gastritis ist mit etwa 80 Prozent die häufigste Form. Sie wird durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht, das die Magenschleimhaut besiedelt und dort eine chronische Entzündungsreaktion auslöst. Diese Form verläuft oft sehr lange symptomarm, kann aber unbehandelt zu Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren und langfristig zu einem erhöhten Risiko für Magenkrebs führen. 

Die Typ-C-Gastritis macht etwa 15 bis 30 Prozent der Fälle aus. Hauptauslöser sind chemische Reizstoffe, vor allem bestimmte Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder ASS (Acetylsalicylsäure), aber auch übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen oder in seltenen Fällen ein Rückfluss von Gallenflüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm. Bei dieser Form stehen die Beschwerden oft im direkten zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme der auslösenden Substanz.

Ursachen der Gastritis – was die Magenschleimhaut angreift 

Hauptursachen sind Helicobacter-pylori-Bakterien (etwa 60% der Fälle), regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und chronischer Stress. Auch Autoimmunreaktionen, scharfe Gewürze und Gallenrückfluss können eine Gastritis auslösen. 

Die Magenschleimhaut schützt normalerweise die Magenwand vor der aggressiven Magensäure, indem sie eine schützende Schleimschicht bildet. Wird diese Schutzbarriere gestört oder durchbrochen, kann die Säure die empfindliche Schleimhaut angreifen – eine Entzündung entsteht. 

Bei der häufigsten Form, der bakteriellen Gastritis, besiedelt das korkenzieherförmige Bakterium Helicobacter pylori die Magenschleimhaut und löst dort eine Entzündungsreaktion aus. Die Übertragung erfolgt vermutlich bereits im Kindesalter, oft von Mensch zu Mensch über den fäkal-oralen Weg. In Deutschland tragen etwa 30 Prozent der Menschen das Bakterium in sich. 

Bestimmte Medikamente, vor allem die sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac oder ASS, können die Magenschleimhaut direkt schädigen. Sie hemmen die Bildung des schützenden Hormons Prostaglandin. Ein Viertel der Patienten mit rheumatoider Arthritis und NSAR-Dauermedikation durchlebt im Laufe des Lebens eine Episode akuter Gastritis. 

Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen reizen die Schleimhaut ebenfalls und fördern Entzündungen. Auch psychischer Stress spielt eine größere Rolle als lange angenommen. In seltenen Fällen können schwere Erkrankungen, Verbrennungen oder größere Operationen eine sogenannte Stressgastritis auslösen. 

Diagnose: So erkennen Ärzte eine Gastritis 

Die sichere Diagnose erfolgt durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie), bei der die Magenschleimhaut betrachtet und Gewebeproben entnommen werden. Zusätzlich können Atemtest, Stuhltest oder Blutuntersuchungen Helicobacter pylori nachweisen. Auch Anamnese und körperliche Untersuchung liefern wichtige Hinweise. 

Wenn Sie mit Magenbeschwerden zum Arzt gehen, führt dieser zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen. Er fragt nach der Art und Dauer Ihrer Beschwerden, Ihren Essgewohnheiten, Ihrer Medikamenteneinnahme und möglichen Stressfaktoren. Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt Ihren Oberbauch ab – bei einer Gastritis ist dieser Bereich oft druckempfindlich. 

Die wichtigste Untersuchung zur sicheren Diagnose ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Dabei führt der Arzt einen dünnen, biegsamen Schlauch mit einer Kamera durch den Mund in den Magen ein und kann die Schleimhaut direkt betrachten. Bei einer Gastritis zeigt sich die Schleimhaut gerötet, geschwollen und manchmal mit kleinen Verletzungen (Erosionen). 

Während der Untersuchung entnimmt der Arzt kleine Gewebeproben (Biopsien), die im Labor untersucht werden. So lässt sich feststellen, ob Helicobacter-pylori-Bakterien vorhanden sind und welche Form der Gastritis vorliegt. Auch ein spezieller Atemtest, Stuhltest oder bei Typ-A-Gastritis eine Blutuntersuchung auf Antikörper kann die Diagnose sichern. 

Was tun bei akuter Gastritis? Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Wenn Sie plötzlich Gastritis-Symptome entwickeln, können Sie mit diesen Maßnahmen die Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen: 

Schritt 1: Magenschonung – Entlasten Sie Ihren Magen  

Gönnen Sie Ihrem Magen eine Pause. Essen Sie für ein bis zwei Tage nur leicht verdauliche Kost wie Haferschleim, Zwieback oder Knäckebrot. Trinken Sie viel stilles Wasser und beruhigende Kräutertees wie Kamille, Fenchel oder Pfefferminze. 

Schritt 2: Auslöser konsequent meiden  

Verzichten Sie strikt auf alles, was die Magenschleimhaut reizt: Alkohol, Nikotin, Kaffee (besonders Filterkaffee), scharfe Gewürze, Süßigkeiten, frittierte und sehr fettreiche Speisen, kohlensäurehaltige Getränke, Zitrusfrüchte und säurereiche Säfte. 

Schritt 3: Medikamente gegen Magensäure  

Medikamente, die die Magensäure neutralisieren (Antazida) oder ihre Produktion hemmen (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol), lindern die Beschwerden schnell. Besprechen Sie die Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker. 

Schritt 4: Schmerzmittel-Check durchführen  

Wenn Sie regelmäßig Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen, setzen Sie diese nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ab oder wechseln Sie zu magenverträglicheren Alternativen. 

Schritt 5: Arzt aufsuchen bei Warnsignalen  

Wenn die Beschwerden nach drei Tagen nicht besser werden, sehr stark sind oder Warnsignale auftreten (siehe nächster Abschnitt), suchen Sie umgehend einen Arzt auf. 

Warnzeichen: Wann Sie sofort zum Arzt sollten 

Leichte Magenbeschwerden, die nach ein bis zwei Tagen von selbst verschwinden, sind meist harmlos. Bei bestimmten Warnsignalen sollten Sie jedoch nicht zögern und ärztliche Hilfe suchen: 

Akute Notfallsymptome (sofort Notarzt rufen): 

  • Blutiges Erbrechen (das Erbrochene sieht aus wie Kaffeesatz) 
  • Schwarzer, teerartiger Stuhl (Zeichen einer Magenblutung) 
  • Starke, unerträgliche Bauchschmerzen 
  • Kreislaufprobleme, kalter Schweiß, rasender Puls 

Wichtige Warnsignale (zeitnah zum Arzt): 

  • Magenschmerzen, die länger als drei Tage anhalten 
  • Beschwerden, die immer wiederkehren oder sich verschlimmern 
  • Ungewollter Gewichtsverlust 
  • Anhaltende Übelkeit und Erbrechen, die Sie daran hindern, ausreichend zu essen und zu trinken 
  • Schluckbeschwerden 
  • Starke Schwäche, Blässe oder Kurzatmigkeit (Zeichen einer Blutarmut) 

Besondere Risikogruppen: 

  • Menschen über 50 Jahre sollten bei erstmaligen oder sich verändernden Magenbeschwerden grundsätzlich eine ärztliche Abklärung suchen 
  • Wer regelmäßig Schmerzmittel einnehmen muss und Magenbeschwerden entwickelt, sollte dies mit seinem Arzt besprechen 

Behandlung der Gastritis – so wird die Entzündung gestoppt 

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Akute Gastritis: Magenschonung und Säureblocker. Helicobacter-pylori-Infektion: Vierfach-Therapie mit zwei Antibiotika, Säureblocker und Bismut über 10-14 Tage. Medikamenten-Gastritis: Absetzen oder Wechsel der Präparate. Typ-A-Gastritis: Lebenslange Vitamin-B12-Gabe. 

Bei einer akuten Gastritis steht die Schonung des Magens im Vordergrund. Oft reicht es, den Magen für ein bis zwei Tage zu entlasten, indem man nur leicht verdauliche Kost zu sich nimmt und auf Alkohol, Kaffee, Nikotin und scharfe Gewürze verzichtet. Medikamente, die die Magensäure neutralisieren (Antazida) oder ihre Produktion hemmen (Protonenpumpenhemmer), lindern die Beschwerden schnell. 

Bei einer durch Helicobacter pylori verursachten Gastritis ist eine spezielle Kombinationsbehandlung nötig: die sogenannte Eradikationstherapie. Fachleute empfehlen als Erstes eine Vierfach-Behandlung: Säureblocker plus zwei Antibiotika plus Bismut. Dabei nehmen Betroffene über 10 bis 14 Tage diese Medikamente ein. Diese Behandlung beseitigt die Bakterien in über 90 Prozent der Fälle dauerhaft. 

Ist die Gastritis durch Medikamente verursacht, sollten diese nach Rücksprache mit dem Arzt möglichst abgesetzt oder durch magenverträglichere Alternativen ersetzt werden. Falls das nicht möglich ist, kann ein zusätzlicher Magenschutz durch säurehemmende Medikamente sinnvoll sein. 

Bei der Autoimmun-Gastritis (Typ A) lässt sich die Ursache nicht beseitigen, aber die Symptome können behandelt werden. Betroffene müssen oft lebenslang Vitamin B12 erhalten, um einen Mangel auszugleichen. 

Ernährung bei Gastritis – was Ihrem Magen guttut und was schadet 

Empfohlen: Haferschleim, Zwieback, gedünstetes Gemüse (Karotten, Zucchini), mageres Geflügel, fettarme Milchprodukte, Bananen, Kartoffeln. Zu meiden: Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte, Frittiertes, Süßigkeiten, kohlensäurehaltige Getränke. Mehrere kleine Mahlzeiten, gründlich kauen, schonende Zubereitung. 

Die richtige Ernährung spielt bei der Behandlung einer Gastritis eine zentrale Rolle. In der akuten Phase sollten Sie Ihren Magen besonders schonen. 

Grundregeln für magenschonende Ernährung: 

  • Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt wenige große 
  • Kauen Sie gründlich und nehmen Sie sich Zeit beim Essen 
  • Hören Sie auf zu essen, wenn Sie zu etwa 80 Prozent satt sind 
  • Bereiten Sie Speisen schonend zu – dünsten, kochen oder garen Sie statt zu braten oder zu frittieren 

Diese Lebensmittel sind empfehlenswert: 

  • Haferflocken als Brei zubereitet (legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizte Schleimhaut) 
  • Zwieback, getoastetes Weißbrot oder Knäckebrot 
  • Gekochte Kartoffeln (Pell- oder Salzkartoffeln in kleineren Mengen) 
  • Gedünstetes Gemüse wie Karotten, Zucchini, Fenchel 
  • Mageres Geflügelfleisch (Putenbrust, Hähnchen ohne Haut) 
  • Magere Fischsorten (Zander, Forelle, Seelachs) 
  • Fettarme Milchprodukte (Joghurt, Frischkäse, Quark) 
  • Bananen und geriebener Apfel 
  • Vollkornnudeln, Naturreis (je nach Verträglichkeit) 

Diese Lebensmittel sollten Sie meiden: 

  • Kaffee (besonders Filterkaffee) 
  • Alkohol jeglicher Art 
  • Kohlensäurehaltige Getränke 
  • Scharfe Gewürze (Chili, Curry, Pfeffer) 
  • Zitrusfrüchte und säurereiche Fruchtsäfte 
  • Fette und frittierte Speisen (Pommes, panierter Fisch) 
  • Süßigkeiten 
  • Geräucherte Fisch- und Fleischwaren 
  • Sehr heiße oder eiskalte Speisen und Getränke 

Beruhigende Kräutertees:  

Tees aus Kamille, Fenchel, Salbei, Pfefferminzblättern oder Melisse können die Heilung unterstützen. Trinken Sie sie warm, aber nicht zu heiß. Auch Ingwertee wirkt entzündungshemmend und kann vor den Mahlzeiten getrunken werden. 

Entzündungshemmende Öle und Gewürze:  

Gute Öle wie Oliven-, Raps-, Hanf- oder Leinöl können die chronische Entzündung bremsen. Auch Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, Ingwer und Zimt wirken entzündungshemmend. 

Mögliche Komplikationen – warum eine unbehandelte Gastritis gefährlich ist 

Eine unbehandelte chronische Gastritis ist nicht harmlos. Sie kann die Magenschleimhaut dauerhaft schädigen und zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen. 

  • Häufigste Komplikation ist die Entstehung von Magengeschwüren (Ulcus ventriculi) und Zwölffingerdarmgeschwüren, die tiefer in die Magenwand reichen als die Entzündung bei einer Gastritis. Diese Geschwüre können bluten oder im schlimmsten Fall durchbrechen (Perforation) – ein lebensbedrohlicher Notfall. 
  • Magenblutungen können akut und lebensbedrohlich sein oder als Sickerblutungen unbemerkt bleiben und zu einer schleichenden Blutarmut führen. 
  • Bei der Autoimmun-Gastritis (Typ A) kann durch die Zerstörung der säureproduzierenden Zellen ein Vitamin-B12-Mangel entstehen. Die Folge ist eine perniziöse Anämie, eine spezielle Form der Blutarmut, die mit Müdigkeit, Schwäche, neurologischen Symptomen und Konzentrationsstörungen einhergeht. 
  • Eine langjährige chronische Gastritis, besonders durch Helicobacter pylori, erhöht das Risiko für bestimmte Formen von Magenkrebs und Lymphomen des Magens. Infizierte tragen ein etwa zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. 

Deshalb ist es so wichtig, eine chronische Gastritis rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. 

Ein Leben ohne Magenbeschwerden – die Aussichten sind gut 

Eine Gastritis mag unangenehm sein, aber die Aussichten sind in den meisten Fällen sehr gut. Eine akute Gastritis heilt bei richtiger Behandlung meist innerhalb weniger Tage folgenlos aus. Auch eine chronische Gastritis lässt sich gut behandeln, wenn die Ursache erkannt und gezielt angegangen wird. 

Nach erfolgreicher Behandlung einer Helicobacter-Infektion verschwinden die Beschwerden meist vollständig, und das Risiko für Komplikationen sinkt deutlich. Die Eradikationstherapie beseitigt die Bakterien in über 90 Prozent der Fälle dauerhaft. 

Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und nehmen Sie Magenbeschwerden ernst. Mit einer bewussten Ernährung, Stressreduktion, dem Verzicht auf Nikotin und maßvollem Alkoholkonsum können Sie viel zur Gesundheit Ihres Magens beitragen. Wenn Sie regelmäßig Schmerzmittel einnehmen müssen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Möglichkeiten des Magenschutzes. 

Scheuen Sie sich nicht, bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden ärztliche Hilfe zu suchen. Je früher eine Gastritis erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer ist das Risiko für Komplikationen. Ihr Magen wird es Ihnen danken! 

Dieser Artikel ersetzt nicht den Arztbesuch 

Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden, starken Schmerzen oder Warnsignalen wie blutigem Erbrechen oder schwarzem Stuhl sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Die Informationen dienen ausschließlich der Aufklärung und ersetzen keine individuelle medizinische Beratung. 

Quellenverzeichnis

Die Informationen in diesem Artikel basieren ausschließlich auf aktuellen medizinischen Erkenntnissen und vertrauenswürdigen, werbefreien Gesundheitsportalen: 

Bei der Erstellung dieses Artikels kam KI-Unterstützung zum Einsatz.

Schlagworte zu diesem Beitrag

Gastritis, Magengeschwür

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