Onkologie » Hämatoonkologie » Leukämien und MDS

»

Ergebnisse von Ponatinib bei Leukämie: Real-World-Daten aus Belgien

Ergebnisse von Ponatinib bei Leukämie: Real-World-Daten aus Belgien

News

Onkologie

Hämatoonkologie

Leukämien und MDS

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: onkologie heute

Ponatinib, ein Drittgenerations-Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), wird zur Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie (CML) und Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphoblastischer Leukämie (Ph+ ALL) eingesetzt. Diese Studie lieferte eine sechsjährige Analyse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Ponatinib bei Patienten in Belgien, die resistent oder intolerant auf frühere TKI-Behandlungen reagierten oder die T315I-Mutation trugen.

Die prospektive Untersuchung umfasste Daten von 83 Patienten (54 mit CML und 29 mit Ph+ ALL) aus 21 belgischen Krankenhäusern. Die Patienten hatten entweder mindestens zwei vorherige TKI-Behandlungen erhalten oder litten unter Progression bzw. Toleranzproblemen. Hauptziel war es, die Wirksamkeit, Sicherheit und Dosierung von Ponatinib im klinischen Alltag zu bewerten.

Verbesserte Überlebensraten und molekulare Antworten

  • CML-Patienten: 65 % erreichten mindestens eine Hauptmolekularantwort (MMR). Nach 48 Monaten betrug das Gesamtüberleben (OS) 85,8 % und das progressionsfreie Überleben (PFS) 83,8 %.
  • Ph+ ALL-Patienten: 55 % erreichten mindestens eine MMR. Nach 30 Monaten lag das OS bei 82,5 % und das PFS bei 54,2 %.
  • Bei beiden Gruppen war die Zeit bis zur besten Reaktion vergleichbar (Median: 151 Tage für CML, 55 Tage für Ph+ ALL). Patienten mit TKI-Intoleranz zeigten insgesamt bessere Ergebnisse.

Adverse Reaktionen (AR) traten bei 85 % der CML- und 76 % der Ph+ ALL-Patienten auf. Die häufigsten Nebenwirkungen waren kardiovaskuläre Ereignisse, Hautausschläge und Magen-Darm-Beschwerden. Kardiovaskuläre Komplikationen (z. B. arterielle Verschlüsse) wurden bei 33 % der CML- und 24 % der Ph+ ALL-Patienten beobachtet, was im Rahmen der bisherigen Sicherheitsprofile liegt.

Die sechsjährige Analyse zeigt, dass Ponatinib eine wirksame und sichere Behandlungsoption für CML- und Ph+ ALL-Patienten ist, die resistent oder intolerant auf vorherige TKI-Behandlungen reagierten. Diese Real-World-Daten bestätigen die Ergebnisse früherer klinischer Studien und unterstreichen die Bedeutung von Ponatinib insbesondere bei Patienten mit der T315I-Mutation.

Originalpublikation: Devos T et al. Real-world outcomes in patients with Philadelphia chromosome-positive acute lymphoblastic leukemia or chronic myeloid leukemia treated with ponatinib – final 6-year results from a Belgian registry. Hematology. 2025; 30(1): 2534196

Bilderquelle: © toeytoey – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mikroskopische Ansicht von Gewebe mit Zellstrukturen in Rosa und Lila, kutanes Plattenepithelkarzinom.

Cemiplimab verlängert DFS beim kutanen Plattenepithelkarzinom

News

Cemiplimab verlängert in der C-POST-Studie bei Hochrisiko-Patienten mit kutanem Plattenepithelkarzinom das krankheitsfreie Überleben und senkt das Rezidivrisiko, unabhängig vom Dosierungsschema.

Onkologie

Hauttumoren

Beitrag lesen
Digitale Darstellung von menschlichen Lungen mit Krebs.

Tislelizumab erweitert Therapieoptionen bei resezierbarem Lungenkrebs

Pharmaservice

Tislelizumab ist seit Ende September als erste Immuntherapie für das perioperative Setting beim resezierbaren NSCLC mit hohem Rezidivrisiko in Europa zugelassen – basierend auf den überzeugenden Daten der Phase-III-Studie RATIONALE-315.

Onkologie

Lungenkarzinom

NSCLC

Beitrag lesen
Schematische Darstellung eines menschlichen Skeletts mit markierten Schmerzpunkten an Gelenken und Hüfte

Prävention von Frakturen und Komplikationen bei Mammakarzinom

News

Bei Patientinnen mit Mammakarzinom sind osteologische Begleiterkrankungen häufig und sollten integraler Bestandteil der onkologischen Betreuung sein [1]. Dies betrifft sowohl Patientinnen mit therapieinduziertem Knochenverlust als auch solche mit ossären Metastasen [1].

Onkologie

Sonstiges

Beitrag lesen