Ein seltener Tumor im Herzbereich wurde erfolgreich mithilfe der endobronchial ultraschall-gestützten Kryobiopsie (EBUS-cryo) diagnostiziert. Die Methode lieferte hochwertige Gewebeproben, die eine präzise Analyse ermöglichten. Nach der operativen Entfernung bestätigte sich ein Mischtyp-Tumor. EBUS-cryo zeigt großes Potenzial als schonende Technik bei kardialen Tumoren.
Ein Fallbericht beschreibt die erfolgreiche Anwendung der endobronchial ultraschall-gestützten Kryobiopsie (EBUS-cryo) zur Diagnose eines seltenen Tumors im Bereich des Herzbeutels. Bei einer 60-jährigen Patientin wurde durch eine Echokardiografie eine Masse entdeckt, die die Herzvorhöfe einengte. Eine Computertomografie zeigte, dass der Tumor 90 mm groß war und nahe der Luftröhrengabel lag, wobei umliegende große Gefäße komprimiert wurden.
Die zuvor angewandte Nadelaspiration lieferte unzureichendes Material für eine präzise Diagnose. Mit der EBUS-cryo-Methode konnten jedoch Proben in hoher Qualität entnommen werden. Diese ermöglichten die Identifizierung eines Schwannoms, einer gutartigen Form eines Nervenscheidentumors. Nach einer operativen Entfernung wurde zusätzlich festgestellt, dass der Tumor Anteile eines Perineurioms enthielt, was zu einer Einstufung als seltener Mischtyp führte.
Die Methode erwies sich als zuverlässig, da sie Gewebeproben aus gezielten Bereichen unter Vermeidung empfindlicher Strukturen wie Gefäßen und Zysten lieferte. Im Vergleich zu herkömmlichen Techniken bot EBUS-cryo eine deutlich bessere Gewebequalität, wodurch die histologische Analyse erleichtert wurde.
Die vollständige operative Entfernung des Tumors verlief ohne Komplikationen, und bei der Nachsorge traten keine Rückfälle auf. Dieser Fall zeigt, dass EBUS-cryo eine vielversprechende Technik zur Diagnose und Behandlung von Tumoren im Herzbereich darstellt, insbesondere wenn diese in der Nähe der Atemwege lokalisiert sind.
Originalpublikation: Nakai T, Miyamoto A, Ogawa M, et al. Endobronchial ultrasound-guided cryobiopsy of a rare epicardial tumour. Pulmonology. 2025; 31(1): 2458368



