Dexamethason, das routinemäßig zur Behandlung des perifokalen Ödems bei Hirnmetastasen eingesetzt wird, kann die Prognose verschlechtern, wenn es zu hoch dosiert wird. Darauf weisen retrospektive Studiendaten von mehr als tausend Patienten hin.
Verbindliche Richtlinien zum Einsatz von Dexamethason zur Behandlung des perifokalen Ödems bei Hirnmetastasen gibt es aktuell nicht. Unerwünschte Effekte wie eine Immunsupression sind bekannt, aber ein negativer Einfluss der Dexamethason-Dosis auf das Überleben wurde bislang nicht beschrieben. Vor diesem Hintergrund wurde retrospektiv das Outcome von insgesamt 1.064 Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen analysiert, bei denen Dexamethason im Rahmen einer Resektion von Hirnmetastasen zum Einsatz kam. Mehr als die Hälfte der erfassten Patienten hatten ein metastasiertes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom. Das mittlere Alter der Studienpopulation lag bei 64 Jahren.
Für den dichotomisierten Vergleich wurde ein Schnitt bei einer kumulativen Dexamethason-Dosis von 122 mg im Verlauf von 27 Tagen nach dem chirurgischen Eingriff gemacht. Es zeigte sich, dass bei Patienten, die über diesem Wert lagen, die Überlebenszeit signifikant reduziert war. Sie lebten im Median 12,0 Monate, während die Überlebenszeit bei niedrigerer Dosis 19,1 Monate betrug.
Originalpublikation: Wasilewski D et al: Practice Variation in Perioperative Dexamethasone Use and Outcomes in Brain Metastasis Resection. JAMA Netw Open 2025; 8(4): e254689
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