Studie zeigt: Patienten mit Psoriasis haben ein signifikant erhöhtes Risiko für altersbedingte Makuladegeneration (AMD), eine Hauptursache für Sehverlust.
Neue Forschungsergebnisse, vorgestellt auf dem EADV-Kongress 2025, belegen: Menschen mit Psoriasis haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu erkranken – einer der häufigsten Ursachen für Sehverlust.
Psoriasis ist eine chronisch-systemische Entzündungskrankheit mit zahlreichen Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Die aktuelle Studie zählt zu den größten Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen Psoriasis und AMD beleuchten.
Das Team um Dr. Alison Treichel analysierte Daten von 22.901 Patienten über 55 Jahren mit Psoriasis aus der US-TriNetX-Datenbank. Die Ergebnisse wurden mit drei Kontrollgruppen verglichen: Patienten mit melanozytären Nävi (MN), Patienten mit schwerer Depression (MDD) und Patienten nach augenärztlicher Untersuchung. Personen mit bereits diagnostizierter AMD wurden ausgeschlossen.
Im Verlauf von zehn Jahren hatten Psoriasis-Patienten ein um 56 % höheres Risiko für AMD als Patienten mit MDD und ein um 21 % höheres Risiko als MN-Patienten. Für die beiden Hauptformen der AMD – exsudativ (feucht) und nicht-exsudativ (trocken) – lag das Risiko bei Psoriasis-Patienten um 40 % bzw. 13 % höher als bei der MDD-Kontrollgruppe.
Dr. Treichel erklärt: „Psoriasis ist eine systemische Entzündungskrankheit, bei der eine gestörte Lipidregulation zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt. Da eine abnormale Lipidablagerung in der Netzhaut ein Kennzeichen der AMD ist, insbesondere der trockenen Form, erscheint ein Zusammenhang biologisch plausibel. Unsere Studie zeigt erstmals eine Verbindung zwischen Psoriasis und nicht-exsudativer (trockener) AMD.“
Bemerkenswert ist, dass Psoriasis-Patienten unter Biologika-Therapie ein um 27 % geringeres Risiko für AMD hatten als Patienten, die ausschließlich mit topischen Kortikosteroiden behandelt wurden.
„Unsere Ergebnisse sprechen für einen Zusammenhang zwischen Psoriasis und AMD, der möglicherweise durch gemeinsame Störungen im Lipidstoffwechsel vermittelt wird“, so Dr. Treichel. „Biologika könnten dabei einen schützenden Effekt haben, der über die Hautsymptome hinausgeht. Weitere Studien sind notwendig, um die Rolle von Risikofaktoren wie Rauchen, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Zugang zu Fachärzten zu klären.“
Dr. Treichel rät Psoriasis-Patienten zu Wachsamkeit: „Patienten sollten regelmäßige Augenuntersuchungen wahrnehmen und Veränderungen des Sehvermögens sofort ihrem Arzt melden. Spezifische Screening-Empfehlungen können erst nach weiteren Studien ausgesprochen werden.“
Die Forscher planen, künftig Netzhautbilddaten von Psoriasis-Patienten zu analysieren, um Augenerkrankungen besser zu charakterisieren und die Langzeitwirkung von Biologika auf den Krankheitsverlauf zu bewerten.
Diese Studie wurde im Rahmen des EADV-Kongresses 2025 vorgestellt.
red (KI-gestützt)
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