Ein modifiziertes Herpes-simplex-Virus könnte die Behandlung von fortgeschrittenem Melanom revolutionieren. Die Ergebnisse der IGNYTE-Studie zeigen, dass RP1 nicht nur injizierte Tumore reduziert, sondern auch systemische Immunantworten auslöst – eine vielversprechende Option für Patienten, die auf herkömmliche Immuntherapien nicht ansprechen.
Die Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von RP1 (vusolimogene oderparepvec), einem genetisch modifizierten Herpes-simplex-Virus, in Kombination mit Nivolumab bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom, die auf Anti–PD-1- oder Anti–CTLA-4-Therapien nicht angesprochen hatten. Bei 197 analysierten Läsionen (78 injiziert, 119 nicht injiziert) zeigte sich eine hohe Ansprechrate: 98,7 % der injizierten und 96,6 % der nicht injizierten Tumore wiesen eine Größenreduktion auf, wobei sogar 93,5 % der injizierten und 79,0 % der nicht injizierten Läsionen eine Reduktion von über 30 % erreichten. Besonders bemerkenswert war, dass auch nicht injizierte viszerale Läsionen in 96,2 % der Fälle reagierten, was auf eine systemische Immunantwort hinweist.
Die Behandlung war sicher und gut verträglich, unabhängig davon, ob oberflächliche oder tief/viszerale Tumorinjektionen durchgeführt wurden. Schwere behandlungsbedingte Nebenwirkungen (TRAEs) traten selten auf: 14,4 % bei oberflächlichen und 8,3 % bei tief/viszeralen Injektionen. Häufigere Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, grippeähnliche Symptome und Schmerzen an der Injektionsstelle wurden bei tief/viszeralen Injektionen festgestellt, jedoch wurden keine signifikanten Leberschäden oder schweren Blutungen dokumentiert. Insgesamt zeigt die Studie, dass RP1 eine vielversprechende Behandlungsoption für therapieresistente Melanompatienten darstellt, mit einer vergleichbaren Sicherheit und Wirksamkeit bei verschiedenen Injektionsarten.
Originalpublikation: Kim In G, Wong MKK, Sacco JJ et al. Response analysis for injected and non-injected lesions and of the safety and efficacy of superficial and deep/visceral RP1 injection in the registrational cohort of anti–PD-1–failed melanoma patients of the IGNYTE trial. J Clin Oncol. 2025; 43: 9537-9537
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