Die infektiöse Endokarditis ist eine komplexe, schwierig zu diagnostizierende Erkrankung und ist für ihre variable und unspezifische Präsentation bekannt. Daraus folgt die große Herausforderung einer möglichst frühzeitigen Diagnosestellung. Von zunehmender Bedeutung sind eine ausgeweitete mikrobiologische Diagnostik bei Blutkultur-negativen Endokarditiden und die multimodale Bildgebung.
Zusammenfassung
Die infektiöse Endokarditis ist eine seltene aber potenziell tödlich verlaufende Erkrankung von hoher klinischer Bedeutung. Seit ihrer Erstbeschreibung ist sie für ihre variable und unspezifische Präsentation bekannt. Daraus folgt die große Herausforderung einer möglichst frühzeitigen Diagnosestellung. Entscheidend ist, die infektiöse Endokarditis niedrigschwellig in Erwägung zu ziehen. Der klinische Verdacht ergibt sich aus der Basisdiagnostik aus Anamnese, Symptomatik, körperliche Untersuchung und Blutkultivierung. Hierbei sind das Vorliegen von Risikofaktoren eines hohen oder intermediären Risikos, Zeichen einer neuen Herzinsuffizienz oder Embolisation, ein neues Herzgeräusch oder positive Blutkulturen von besonderer Relevanz. Das häufigste klinische Symptom ist das Fieber. Die weitere Diagnosesicherung sollte unter Berücksichtigung des ESC-Diagnosealgorithmus und der Diagnosekriterien und Involvierung eines Endokarditis-Teams erfolgen. Wichtigstes diagnostisches Instrument bleibt die Echokardiografie und hierunter insbesondere das TEE mit seiner hohen Genauigkeit. Von zunehmender Bedeutung sind zudem eine ausgeweitete mikrobiologische Diagnostik bei Blutkultur-negativen Endokarditiden und die multimodale Bildgebung. Zur Verfügung stehen hierbei das CT, MRT, Leukozyten-SPECT/ CT und 18F-FDG-PET/CT. Die systematische Anwendung erweiterter Bildgebungsdiagnostik hat das Potenzial, die Anzahl unklarer Diagnosen suffizient zu senken.
Autoren: S. Klenantz, R. Zahn, C. Kilkowski, U. Zeymer
Lesen Sie den Originalbeitrag zu diesem Thema in chirurgische praxis (2025).



