In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind die Mortalitätsraten bei Typ-2-Diabetes international zwischen 30–35 % zurückgegangen. Die sekundären Präventionsmaßnahmen für vaskuläre Risikofaktoren erwiesen sich als wirksam. Zur weiteren Senkung der Mortalität bei Menschen mit Diabetes müssen die Präventionsmaßnahmen auf neue Komplikationen (Krebs, Infektionen, Lebererkrankungen, Depression, Demenz) ausgeweitet werden.
Zusammenfassung
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind die Mortalitätsraten bei Typ-2-Diabetes international zwischen 30–35% zurückgegangen. Aktuelle Diabetesleitlinien empfehlen ein umfassendes Management kardiovaskulärer Risikofaktoren. Diese Bemühungen haben zu dem Rückgang der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen beigetragen. Verbesserungen der Krebsmortalität bei Menschen mit Diabetes sind vergleichsweise gering ausgefallen. In UK führte dieser Übergang der Sterblichkeitslast weg von Gefäßkrankheiten dazu, dass Krebserkrankungen die führende Todesursache als auch der Hauptfaktor für das erhöhte Sterberisiko bei Menschen mit Diabetes sind. Die Zunahme von Diabetes und Übergewicht wird zu einem weltweiten Anstieg der Krebserkrankungen in den kommenden Jahrzehnten führen. Menschen mit Diabetes mellitus leben länger, sind aber dadurch anfälliger für eine Reihe anderer gesundheitlicher Probleme: Krebs, Infektionen, Lebererkrankungen sowie funktionelle, kognitive und affektive Störungen. Um die Mortalität bei Menschen mit Diabetes weiter zu senken, müssen die Präventionsmaßnahmen auf diese neuen Komplikationen ausgeweitet werden, um das gesamte Spektrum der Morbidität abzudecken.
Autor: W. Rathmann
Lesen Sie den Originalbeitrag zu diesem Thema in chirurgische praxis (2025).



