Die ambulant erworbene bakterielle Meningitis ist ein medizinischer Notfall. Sie erfordert unverzügliches Handeln, da eine Verzögerung der antibiotischen Behandlung um mehr als 3 Stunden die Sterblichkeit erheblich ansteigen lässt und unbedingt vermieden werden soll. Zur Verminderung der Sterblichkeit sowie der Häufigkeit und Schwere der neurologischen Spätschäden ist daher ein schneller Beginn der adäquaten Behandlung bei dieser Erkrankung unbedingt notwendig.
Zusammenfassung
Die ambulant erworbene bakterielle Meningitis ist ein medizinischer Notfall, der unverzügliches Handeln erfordert. Die häufigsten Erreger bei Erwachsenen in Deutschland sind Streptococcus pneumoniae, gefolgt von Neisseria meningitidis und Listeria monocytogenes. Im Unterschied zu den 3 erstgenannten Erregern verursacht Mycobacterium tuberculosis in der Regel subakute Meningoenzephalitiden. Um die Sterblichkeit, die Häufigkeit und Schwere neurologischer Spätschäden zu vermindern, soll die antibiotische Behandlung binnen einer Stunde nach Krankenhausaufnahme begonnen werden. Verzögert sie sich um ≥3 Stunden, steigt die Sterblichkeit erheblich an. Vor der antibiotischen Behandlung müssen Blutkulturen und (wenn ohne Gefährdung der Patientin oder des Patienten möglich) Liquor entnommen werden. Die antibiotische Initialtherapie besteht in der hochdosierten Gabe von Ceftriaxon plus Ampicillin oder Cefotaxim plus Ampicillin. In industrialisierten Ländern wird bei außerhalb des Krankenhauses erworbener Meningitis die Gabe von Dexamethason 4 x 10 mg/d beginnend vor oder zeitgleich mit der ersten Antibiotikadosis empfohlen. Alle Betroffenen sollen frühzeitig eine zerebrale Bildgebung mit Darstellung der Schädelbasis erhalten, um Infektionsfoci und Komplikationen zu detektieren.
Autoren: R. Nau, M. Djukic, H. Eiffert (†)
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