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Dreifache Auszeichnung für die Urologie der Uniklinik Köln

Dr. Richard Weiten, Dr. Juliane Richter und Julian Heidenreich bei der Preisverleihung des NRW-Urologenkongresses 2025

Dreifache Auszeichnung für die Urologie der Uniklinik Köln

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Erschienen in: UroForum

Die Klinik für Urologie der Uniklinik Köln hat auf dem diesjährigen Nordrhein-Westfälischen Urologenkongress in Münster ein beeindruckendes Kapitel ihrer Geschichte geschrieben. Erstmals wurden alle drei Hauptauszeichnungen des Kongresses an Medizinerinnen und Mediziner der Uniklinik Köln verliehen

Paul-Mellin-Preis für Dr. Richard Weiten: Neue Hoffnung für Patienten mit cisplatinresistenten Tumoren

Dr. Richard Weiten, Assistenzarzt der Urologie, wurde mit dem renommierten Paul-Mellin-Preis, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung des Kongresses, ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis würdigt seine präklinische Studie zur Rolle des Proteins TROP-2 bei cisplatinresistenten Keimzelltumoren. Diese Tumoren, die vor allem junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren betreffen, stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie auf die verfügbaren Chemotherapien nicht mehr ansprechen und eine sehr schlechte Prognose haben.

Dr. Weitens Forschung zeigt, dass moderne Medikamente wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), insbesondere Sacutizumab govetican, bei Tumoren mit TROP-2-Expression eine hohe therapeutische Wirksamkeit entfalten können. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Therapiemöglichkeiten für Patienten, die bisher als austherapiert galten. Die Ergebnisse sollen nun in klinischen Studien weiterentwickelt werden, um die Behandlungsperspektiven dieser Patientengruppe nachhaltig zu verbessern.

Peter-Rathert-Stipendium für Dr. Juliane Richter: Fortschritte in der Behandlung von Harninkontinenz

Mit dem Peter-Rathert-Stipendium, das mit 10.000 Euro dotiert ist, wurde Dr. Juliane Richter für ihre innovative Arbeit zur autologen Stammzelltherapie bei Harninkontinenz ausgezeichnet. Diese Erkrankung betrifft mehr als 20 % der Bevölkerung und verursacht jährlich Kosten von rund sieben Milliarden Euro. Dr. Richter untersucht den Einsatz mesenchymaler Stammzellen (MSCs) aus Fettgewebe, die durch die Freisetzung von Wachstumsfaktoren und die Modulation von Entzündungsreaktionen die Geweberegeneration fördern können.

In ersten klinischen Studien konnten durch diese Therapie signifikante Verbesserungen der Kontinenz erzielt werden – ohne schwerwiegende Nebenwirkungen oder onkologische Risiken. Mit dem Stipendium soll die Entwicklung dieser vielversprechenden Behandlungsmethode vorangetrieben und in der Urologie der Uniklinik Köln etabliert werden. Dies könnte nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern, sondern auch die Belastung für das Gesundheitssystem verringern.

Posterpreis für Julian Heidenreich: Erfolg bei komplexen Prostatektomien

Der dritte Preis, der mit 500 Euro dotierte Posterpreis, ging an Julian Heidenreich für seine Arbeit zur Lebensqualität und zum funktionellen Outcome nach Prostatektomie bei Patienten, die zuvor eine Strahlentherapie aufgrund eines Rektumkarzinoms erhalten hatten. Solche Eingriffe gelten als besonders anspruchsvoll, da Verwachsungen nach der Strahlentherapie die roboterassistierte Operationstechnik oft unmöglich machen.

Heidenreichs Studie zeigt, dass diese komplexen Operationen an spezialisierten Zentren wie der Uniklinik Köln auch offen chirurgisch durchgeführt werden können – mit großem onkologischem Nutzen und ohne Einbußen bei der Lebensqualität der Patienten. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung von Patienten, die andernorts oft nicht mehr operiert werden können.

Quelle & Bildquelle:© Pressemitteilung der Uniklinik Köln

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