Zum HPV-Welt-Tag riefen der Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BvDU), der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD), die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), der Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (BVHNO), der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ) und die Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) gemeinsam dazu auf, die Chancen der HPV-Impfung als wirksame Präventionsmaßnahme gegen HPV-assoziierte Krebsarten und Erkrankungen zu nutzen.

Das Verständnis für die weitreichenden Auswirkungen von HPV-Infektionen auf Krebserkrankungen, deren Vorstufen sowie Zellveränderungen ist deutlich weiter geworden. „Nicht verwunderlich: Die meisten Menschen infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben mit Humanen Papillomaviren. Die allermeisten HPV-Infektionen heilen wieder ab – jedoch können in etwa 40 % der Fälle die Infektionen persistieren und gut- oder bösartige Zellveränderungen hervorrufen“, warnt der BvDU.
Während früher der Fokus hauptsächlich auf dem Gebärmutterhalskrebs lag, ist heute bekannt, dass HPV auch für einen signifikanten Anteil anderer Krebsarten und Erkrankungen ursächlich ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) legt den Schwerpunkt in seinem Epidemiologischen Bulletin vom 06. Februar 2025 bewusst auch auf die Männer: Bei ihnen werden in Deutschland 1,1 % aller Krebserkrankungen durch Humane Papillomaviren verursacht.

Die HPV-Impfung ist eine wirksame Prävention
Die gute Nachricht ist, dass eine wirksame Präventionsmaßnahme existiert: die HPV-Impfung. „Aktuelle Studien aus verschiedenen Ländern, darunter Schweden, Großbritannien, Dänemark und Schottland, belegen eindrucksvoll am Beispiel des Gebärmutterhalskrebses, dass die seit 2006 in Europa zugelassene HPV-Impfung diesen effektiv verhindern kann“, so die Verbände. Die Wirksamkeit der Impfung erstreckt sich dabei nicht nur auf Frauen, sondern schützt auch Männer vor HPV-induzierten Krebsarten und Erkrankungen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung seit 2018 für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Aber auch sogenannte Nachholimpfungen bis einen Tag vor dem 18. Geburtstag werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Eine große Anzahl an Krankenkassen übernimmt auf Anfrage die Kosten für eine HPV-Impfung ab 18 Jahren. Das sollte man sich vorab bei der eigenen Krankenkasse bestätigen lassen, raten die Verbände. Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit und Sicherheit der Impfung gegen HPV ist die Impfquote in Deutschland noch nicht ausreichend für einen flächendeckenden Schutz.
Als Vertreter der medizinischen Fachwelt appellieren die Berufsverbände eindringlich, die Chancen der HPV-Impfung zu nutzen. Eine hohe Durchimpfungsrate könnte einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der Krankheitslast durch HPV-assoziierte Krebserkrankungen leisten. Internationale Studien belegen, dass bei konsequenter Umsetzung eines HPV-Impfprogramms bereits nach zehn Jahren deutliche Effekte auf die Krankheitslast durch HPV zu beobachten sind.


