Urologie » Sonstiges

»

IGeL-Monitor bewertet Ultraschall-Check der Nieren und Blase sowie die Urinanalyse der Blase negativ

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.

IGeL-Monitor bewertet Ultraschall-Check der Nieren und Blase sowie die Urinanalyse der Blase negativ

Berufspolitik

Urologie

Sonstiges

mgo medizin

mgo medizin

Autor

3 MIN

Erschienen in: UroForum

Der IGeL-Monitor ist eine Einrichtung des Medizinischen Dienstes Bund des GKV-Spitzenverbands. Im Rahmen der Bewertung von Früherkennungsmaßnahmen zum Ausschluss eines Nieren- bzw- Blasenkarzinoms wurden individuelle Gesundheitsleistungen negativ bewertet.

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.
Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, verteidigte die Ultraschall-Untersuchung der Nieren und der Harnblase zur Krebsfrüherkennung.

Zunächst bewertete der IGeL-Monitor die Ultraschalluntersuchung der Nieren zur Früherkennung von Nierenkrebs mit der Note „tendenziell negativ“. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Nieren gibt und keine Beschwerden vorliegen, ist eine Ultraschalluntersuchung der Nieren eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 11,66 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen. Der IGeL-Monitor konnte insgesamt keine relevanten Studien finden. „Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden einer Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Nierenkrebs überwiege die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb bewerten wir die IGeL mit tendenziell negativ“, unterstreichen die Autoren.

Dieselbe Bewertung erhielt auch die Ultraschalluntersuchung der Blase zur Früherkennung von Harnblasenkrebs. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Harnblase gibt und keine Beschwerden vorliegen, ist eine Ultraschalluntersuchung der Harnblase eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 11,66 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen. „Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden einer Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Harnblasenkrebs überwiegt die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb bewerten wir die IGeL mit tendenziell negativ“, stellten die Autoren fest.

Ähnlich negativ fiel auch die Bewertung der Urinanalyse zur Früherkennung von Harnblasenkrebs aus. Wenn es keine Hinweise auf eine Erkrankung der Harnblase gibt und keine Beschwerden vorliegen, sind zusätzliche Harnstreifentests oder weitergehende Urinanalysen Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL). Ein Harnstreifentest kostet im einfachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 3,35 €, eine Urinzytologie 18,26 € und eine Untersuchung des Urins auf Biomarker 30,16 €. Zusätzlich können Kosten für die Beratung (4,66 € einfacher Satz) hinzukommen.

Es wurden zwei systematische Übersichtsarbeiten gefunden, die jedoch keine für die Bewertung relevanten Studien berücksichtigten. In der ergänzenden Recherche nach Einzelstudien konnte ebenfalls keine relevante Studie gefunden werden, so der IGeL-Monitor. Bei der Abwägung von Nutzen und Schaden von Urinanalysen zur Früherkennung von Harnblasenkrebs überwiegt die Möglichkeit des Auftretens von indirekten Schäden. Deshalb fiel das Urteil negativ aus.

Prof. Frank König, Ressort Wissenschaft und Praxis im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie, wies die Kritik des IGeL-Monitors zurück. Bei symptomlosen Nierentumoren sei die Sonografie die häufigste Methode der Früherkennung. Ein Ultraschall-Check der gefüllten Harnblase sorge immer wieder dafür, dass bislang unentdeckte Tumore entdeckt würden. Umgekehrt gibt es eigentlich kaum ein Risiko eines falsch-positiven Befunds.

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Dres. Andreas Gassen (v.l.), Sibylle Steiner und Stephan Hofmeister weisen auf das KBV-Angebot einer erweiterten 116117-Struktur hin. (Foto: KBV)

KBV: Notfallreform bringt mehr Probleme als Lösungen

Berufspolitik

„Dieser Entwurf löst keine Probleme, sondern schafft eher noch neue“, lautet das kritische Fazit des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) angesichts des Referentenentwurfs einer Notfallreform. Die ambulante Medizin könne die politisch zugedachte Rolle in keiner Weise erfüllen.

Urologie

Berufspolitik

Beitrag lesen
Hand zeigt auf interaktive Datenvisualisierungen und Diagramme auf einem digitalen Bildschirm, Symbol für Datenanalyse und Digitalisierung.

KI-System zur klinischen Entscheidungs­hilfe bei Nierenkoliken

Fachartikel

Angesichts aktueller Herausforderungen im Gesundheitssystem wird der Aufbau moderner, digital unterstützter Versorgungsstrukturen immer wichtiger. Der demografische Wandel erhöht den Bedarf an medizinischer Betreuung, während gleichzeitig immer weniger Hausärzte verfügbar sind und die Patientenzufriedenheit sinkt.

Urologie

Nierenzellkarzinom

Beitrag lesen
Chirurgen bei einer Operation im sterilen Operationssaal unter OP-Lichtern.

Heinzelbecker-Stöckle: Tandem soll Marburger UK retten

Uroskop

2025 ist ein Jahr mit Personalwechseln an den Spitzen der urologischen Universitätskliniken in Deutschland. Marburg, Heidelberg, Homburg- das sind nur einige Schauplätze personeller Wechsel in diesem Jahr. Am interessantesten ist sicher das Dreieck Marburg, Heidelberg, Homburg, das im Mittelpunkt des heutigen Uroskops steht.

Urologie

Beitrag lesen