Wie können Arztpraxen engagierte MFAs für ihr Team gewinnen und langfristig halten? Mit dieser zentralen Herausforderung hat sich eine aktuelle Umfrage durch das PKV Institut beschäftigt. Es zeigt sich: Arztpraxen weisen dem Thema mehr Bedeutung zu, es ist aber noch Luft nach oben.
Wie attraktiv sind die Berufe der Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten? Das wollte das PKV Institut wissen und befragte 192 MFAs und ZFAs zu Maßnahmen der Mitarbeiterbindung in ihrer Praxis sowie zu ihrer eigenen Zufriedenheit. Bereits 2022 hatte das PKV Institut dieselbe Umfrage mit 195 MFAs und ZFAs durchgeführt. Die aktuelle Wiederholung zeigt Verbesserungen, aber auch weiterhin: viel Luft nach oben.
Im Jahr 2022 hatten sich noch 40,7 % der befragten MFAs und ZFAs als „zufrieden“ und 14,4 % als „sehr zufrieden“ in Beruf und Praxis bezeichnet. Bei der aktuellen Befragung gaben 50,8 % an, „zufrieden“ zu sein, 17,3 % sogar „sehr zufrieden“. Die Zufriedenheit stieg also spürbar an. „Das zeigt, dass die Praxen, in denen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer tätig sind, vieles richtig machen und sich weiterentwickeln“, sagt Katrin Egenberger, Geschäftsführerin des Weiterbildungsinstituts für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte sowie andere Praxismitarbeitende: „Doch im Vergleich mit anderen Berufsgruppen zeigt sich, dass noch viel zu tun ist.“ Ein erster Schritt zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit sei die Erfassung des Status quo. Laut Umfrage erheben 20,9 % der Praxen regelmäßig und systematisch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. „Wer auf das Feedback der Mitarbeitenden verzichtet, verspielt eine wertvolle Chance, die Praxis weiterzuentwickeln“, bringt es Iris Schluckebier auf den Punkt, ausgebildete MFA und Expertin für Praxis- und Qualitätsmanagement: „In regelmäßigen Mitarbeitergesprächen, Impulsbefragungen, Teambesprechungen mit Zufriedenheitsschwerpunkt oder auch externen Teamworkshops und Coachings können Praxisleitungen erfahren, was die Teammitglieder bewegt. Vertrauen und kontinuierlicher Dialog sowie eine gelebte Kultur der Offenheit und des Austauschs sind dafür wichtige Voraussetzungen.“

Wertschätzung und Weiterbildung: Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung
42,5 % der Befragten (2022: 41,6 %) werden nach Tarif bezahlt, 26,6 % (2022: 26,5 %) übertariflich. Von leistungsbezogenen Prämien konnten 18 % der Befragten berichten (2022: 14,5 %). Noch immer bieten weniger als 40 % der Praxen (2022: 35,1 % | 2024: 37,2 %) flexible Arbeitszeitmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Familie mit dem Beruf an, der immer noch zu 95 % von Frauen ausgeübt wird. Jede fünfte der befragten Personen gab an, die Möglichkeit zum Homeoffice zu haben. Mit 28,7 % der Befragten werden regelmäßig Zielvereinbarungsgespräche geführt. 2022 waren es noch 18,4 %. 51 % der Befragten – 2022 waren es noch 36,8 % – fühlen sich laut Umfrage von der Praxisleitung auch in Sachen Fort- und Weiterbildung unterstützt und gefördert. 47,3 % der Befragten – 2022 waren es noch 34,6 % – gaben an, Wertschätzung durch die Praxisleitung zu erfahren. „MFA oder ZFA sein, das ist nicht einfach ein Job. Es ist eine gesellschaftlich hochrelevante Aufgabe und oft auch Berufung. Sie erfordert Leidenschaft, Interesse am Mitmenschen und die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln“, sagt Iris Schluckebier. Praxisleitungen empfiehlt sie, sich regelmäßig Zeit zu nehmen für jedes Teammitglied, um gemeinsam die aktuellen Arbeitsbedingungen, Herausforderungen, Ziele, Wünsche und Perspektiven zu besprechen.
Redaktion/sma
Pressemitteilung:
Wertschätzung und Weiterbildung: So können Praxen engagierte MFAs und ZFAs halten, PKV Institut, Mai 2025
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