Kutane und mukokutane Infektionen, die durch Candida-Arten verursacht werden, stehen im Fokus vieler klinischer Herausforderungen, insbesondere bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren wie Diabetes, Immunsuppression oder schlechter Hauthygiene. Diese Infektionen umfassen Erkrankungen wie Intertrigo, Mundsoor und vulvovaginale Candidiasis, die sowohl gesunde Personen als auch Patienten mit Risikofaktoren betreffen können.
Kutane Infektionen
Kutane Candidiasis tritt häufig in feuchten und schlecht belüfteten Hautarealen auf, wie den Hautfalten (Intertrigo), der Leistengegend oder unter der Brust. Typische klinische Merkmale sind Hautrötung, Juckreiz, Brennen sowie die Bildung von Pusteln oder Erosionen. Risikofaktoren umfassen Adipositas, übermäßiges Schwitzen, okklusive Kleidung und feucht-warmes Klima.
Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch, wird jedoch durch den Nachweis von Candida-Arten mittels direkter Mikroskopie oder Kultur aus Hautabstrichen bestätigt. Für die Behandlung werden topische Antimykotika wie Clotrimazol oder Miconazol empfohlen. In schweren oder wiederkehrenden Fällen können systemische Antimykotika wie Fluconazol erforderlich sein. Präventive Maßnahmen, wie das Trockenhalten der Haut und die Verwendung von Schutzcremes oder Puder, werden ausdrücklich betont.
Mukokutane Infektionen
Mukokutane Infektionen umfassen Erkrankungen wie Mundsoor und vulvovaginale Candidiasis:
- Mundsoor:
Mundsoor tritt häufig bei Patienten mit HIV, Diabetes oder nach einer längeren Antibiotikatherapie auf. Die Erkrankung äußert sich durch weiße Beläge auf der Mundschleimhaut, die leicht abkratzbar sind, unter denen entzündete Schleimhaut sichtbar wird. Die Behandlung besteht in der Anwendung von Nystatin-Suspension oder Clotrimazol-Lutschtabletten. Bei schwereren Verläufen kann Fluconazol systemisch verabreicht werden. - Vulvovaginale Candidiasis:
Diese Infektion betrifft etwa 75 % der Frauen mindestens einmal im Leben, wobei bis zu 10 % wiederkehrende Infektionen erleben. Typische Symptome sind Juckreiz, Brennen, Ausfluss und Rötung im Vaginalbereich. Fluconazol gilt als Standardtherapie, während Oteseconazol eine neuere Option darstellt, insbesondere bei rezidivierenden Infektionen.
Antimykotische Resistenzen und schwer behandelbare Infektionen
Ein wachsendes Problem bei kutanen und mukokutanen Infektionen ist die Resistenzentwicklung, insbesondere bei Candida auris und fluconazolresistenten Stämmen. Die Identifikation solcher Erreger erfordert spezielle diagnostische Medien wie chromogene Agars oder molekulare Tests. Bei resistenten Infektionen kommen neuere Antimykotika wie Rezafungin zum Einsatz.
Prävention und Kontrolle
Die Prävention von kutanen und mukokutanen Infektionen ist ein zentraler Aspekt. Empfohlen werden die Minimierung von Feuchtigkeit in Hautfalten, regelmäßige Hygiene und das Tragen atmungsaktiver Kleidung. In Gesundheitseinrichtungen wird zusätzlich ein multidisziplinärer Ansatz mit Patientenscreening, Isolation und gründlicher Umweltreinigung empfohlen, um die Ausbreitung von resistenten Stämmen wie Candida auris zu verhindern.
Fazit
Kutane und mukokutane Infektionen durch Candida-Arten stellen häufige und potenziell belastende Krankheitsbilder dar. Die richtige Diagnostik, effektive Therapieoptionen und präventive Maßnahmen sind entscheidend, um sowohl akute Symptome zu behandeln als auch Rezidive zu verhindern. Die zunehmende Resistenzproblematik erfordert dabei ein wachsendes Bewusstsein und die Anwendung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze.
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