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DOC 2025: Am Puls der Zeit

Armin Scharrer beim Vortrag

DOC 2025: Am Puls der Zeit

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Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Ein Highlight der DOC ist die General Session, die traditionell am Freitag Vormittag stattfindet. Auf dem dicht gedrängten Programm standen neben den Aufnahmen in die Hall of Fame eine Reihe von Ehrenvorlesungen und Preisvergaben der DOC.

Doch zunächst nannte Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer Zahlen, die für sich sprechen: Die DOC 2025 verzeichnet mehr als 6700 Teilnehmende, 482 Referentinnen und Referenten, 195 Vorträge, 90 Kurse, 46 Seminare, 29 Wet- und Drylabs, zehn Symposien, Video Life Surgery und 14 Management-Seminare sowie ein eigenes OAP-Programm.

Hall of Fame

In die Hall of Fame Ophthalmologie Deutschland werden jedes Jahr zwei Persönlichkeiten gewählt, die sich um die Augenheilkunde verdient gemacht haben. Prof. Dr. Eberhard Zrenner aus Tübingen und Prof. Dr. Claus Eckardt aus Kronberg erhielten in diesem Jahr die Auszeichnung. Zrenner war Professor für Augenheilkunde an der Universität Tübingen und Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für Augenheilkunde an der dortigen Universitäts-Augenklinik. Weltweit bekannt wurde der Experte für degenerative Netzhauterkrankungen als Pionier und Erfinder des Netzhaut-Chips. Eckardt, so die Laudatio, ist ein innovativer Augenchirurg aus Leidenschaft; eine Reihe Instrumente für die vitreoretinale Chirurgie tragen seinen Namen. Zudem organisierte er bis 2023 das Frankfurt Retina Meeting.

Preise

Den DOC Forschungspreis erhielt Prof. Dr. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln, welches das größte Zentrum für Hornhauttransplantation in Europa ist. Mit dem DOC-Preis für Fort- und Weiterbildung wurde Prof. Dr. Frank Wilhelm aus Greifswald für sein großes Engagement ausgezeichnet. Er gab u.a. die „Ophthalmochirurgie für Einsteiger“ heraus, die Operationsplanung und -techniken Schritt für Schritt darstellt.

Das ePoster „Neuartiger bildgebender Ansatz für die Plombenchirurgie unter Verwendung von Chandelier-Beleuchtung, Weitwinkel-Betrachtungssystem, 3D-Heads-up System und intraoperativer OCT“, hat zwar einen sperrigen Titel – aber es wurde als bestes ePoster ausgewählt. Den Preis nahm Dr. Wen Zhou, Universitätsklinikum Gießen entgegen.

Ehrenvorlesungen 

Die diesjährige DOC Lecture hielt Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-augenklinik Bonn. Darin erläuterte er neue Perspektiven in der Therapie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD). In allen drei Stadien der AMD, besonders bei der geografischen Atrophie, gebe es „unmet needs“ und Ansätze zur Behandlung, etwa die Komplementinhibition – in den USA zugelassen, in der EU nicht – oder gentherapeutische Therapien. Der „heilige Gral“ seien die AMD-Frühstadien, für die man Beurteilungsparameter entwickeln müsse. Etwaige Präparate seien bisher nicht klinisch testbar.
Mit der DOC Innovators Lecture (Albrecht Von Graefe-Vorlesung) wurde Prof. Dr. Peter Szurman, Chefarzt der Augenklinik Sulzbach, ausgezeichnet. Sein Thema: „Warum wir eine neue Tamponade-Strategie in der Ablatiochirurgie brauchen – translationale Forschung zum Hydrogel-Glaskörperersatz“. Ziel sei die Imitation des natürlichen Glaskörpers und dies gelinge mit Biopolymer-basierten Hydrogelen. Phthitische Augen profitierten durch strukturelle Verbesserungen und nachhaltigen Effekt. Eine neue Generation von entgasten und quellenden Hydrogelen erhöhe den Augeninnendruck auf bis zu 30 mmHg und könne den Visus verbessern. Bis zur Zulassungsstudie seien noch drei Schritte nötig.
„CAIRS – a paradigm shift in the management of corneal ectasia“ lautete der Titel der DOC Ridley Lecture, gehalten von Dr. David Gunn, Woolloongabba (Australien). Das CAIRS-Verfahren (Corneale Allogene Intrastromale Ringsegmente) ist eine innovative chirurgische Methode in der Behandlung des Keratokonus. Mit dem Femtosekundenlaser werden präzise Hornhautsegmente zugeschnitten, die anschließend implantiert werden.

In der Richard P. Kratz Lecture von Dr. Peter Hoffmann, Castrop-Rauxel, ging es um ein neues Konzept für die refraktive Kataraktchirurgie: die Linsenäquatorebene. Die Vorhersage der Intraokularlinsenposition stoße an ihre Grenzen. Ein Vorderabschnitts-OCT liefere zwar zusätzliche Daten, wobei die automatisch ermittelte Linsenäquatorebene relevant sei. Dies bringe aber nur eine geringfügige Verbesserung. Nach jetzigem Stand habe Deep Learning auf die Refraktion und auf den Vorhersagefehler mehr refraktiven Effekt.

Quelle: General Session der DOC; Autorin: Susanne Wolters

Bildquelle:© S. Wolters

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