Diabetes mellitus (DM) zählt zu den Hauptrisikofaktoren für vaskuläre Ereignisse. Doch auch wenn die Kriterien für DM nicht erfüllt sind, kann dennoch eine Störung des Glukosestoffwechsels in Form eines Prädiabetes mellitus (PDM) vorliegen, entweder als gestörte Nüchternglukose, beeinträchtigte Glukosetoleranz oder erhöhtem, aber noch nicht diabetischen HbA1c-Wert. Ein deutsches Forscherteam hat jetzt bei 716 Patienten mit vaskulären Ereignissen (30,8 % kryptogener Schlaganfall, darunter 19 % embolischer Schlaganfall mit unbestimmter Quelle (ESUS), 2 % TIA sowie 39 % kardioembolische, 21 % atherosklerotische, 8 % lakunäre Schlaganfälle) über 6 Monate die Daten zur Häufigkeit von DM und PDM ausgewertet. Danach wiesen > 50 % eine diabetische oder prädiabetische Stoffwechsellage auf, wobei der Anteil bei den lakunären Schlaganfällen mit > 80 % am höchsten war, gefolgt von den atherosklerotischen Infarkten mit >70 %, 60 % der ESUS und 50 % der kardioembolischen Infarkte. Sowohl PDM als auch DM wiesen eine positive Korrelation mit dem Alter auf. PDM war am häufigsten bei 75- bis 84-Jährigen zu finden. Den Autoren zufolge könnten diabetogene Mikro- und Makroangiopathien daher wichtige Faktoren bei der Entstehung von Schlaganfällen sein.
Quelle: Böttger P et al. Herzmedizin 2025. doi: org/10.1007/s00392–025–02625–4
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