Bei Ereignissen wie TIA oder leichtem Schlaganfall konzentriert sich die Forschung bisher vor allem auf die Sekundärprävention in den ersten 90 Tagen danach. In diesem Zeitraum ist das Risiko eines erneuten Schlaganfalls hoch. Mit sekundärpräventiven Maßnahmen wie einer raschen diagnostischen Abklärung, einer frühzeitig startenden dualen Plättchenhemmung über 21–90 Tage und der Behandlung vaskulärer Risikofaktoren lässt sich das Schlaganfallrisiko kurzfristig deutlich senken. Doch wie sieht es mit der Langzeitprognose dieser Patienten aus? Die Antwort geben kanadische Forscher mit ihrer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse bei 171.068 Patienten mit TIA oder leichtem Schlaganfall aus 38 Studien. Darin zeigen sie, dass diese Patienten noch über viele Jahre hinweg ein hohes Risiko für einen erneuten Schlaganfall haben: die gepoolte Schlaganfallrate pro 100 Personenjahre betrug 5,94 Ereignisse (95 % KI, 5,18–6,76, aus 38 Studien) im ersten Jahr, 1,80 Ereignisse (95 %-KI, 1,58–2,04; aus 25 Studien) jährlich im zweiten bis fünften Jahr und 1,72 Ereignisse (95 % CI, 1,31–2,18; aus 12 Studien) jährlich im sechsten bis zehnten Jahr.
Quelle: Khan F et al. JAMA 2025; 333(17):1508–1519. doi:10.1001/
jama.2025.2033
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