Die Impfmedizin entwickelt sich stetig weiter, und die jährlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) bieten wichtige Orientierungshilfen für Ärzt*innen. Dr. Markus Frühwein, Facharzt für Allgemein-, Tropen- und Reisemedizin in München, gibt im Gespräch mit Allgemeinarzt digital einen umfassenden Überblick über die aktuellen Neuerung.
Zu den wichtigsten Entwicklungen gehört die Einführung neuer Impfstoffe, wie der RSV-Impfung für ältere und chronisch kranke Patient*innen. Auch im Bereich der Pneumokokken-Impfung gibt es Fortschritte, darunter ein neuer 21-valenter Impfstoff. Spannend ist die Erweiterung der mRNA-Technologie, die nach COVID-19 nun auch bei anderen Impfstoffen wie gegen RSV zum Einsatz kommt.
Dr. Frühwein betont zudem die Bedeutung der Co-Administration von Impfstoffen. Durch das gleichzeitige Verabreichen mehrerer Impfungen können nicht nur die Durchimpfungsraten gesteigert, sondern auch Praxen effizienter gestaltet werden. Einen besonderen Vorteil sieht Dr. Frühwein in einem digitalen Impfpass, der Patient*innen aktiv an ausstehende Impfungen erinnert und so die Impfbereitschaft erhöht.
Ein überraschender Aspekt des Gesprächs war die Diskussion über den Zusammenhang zwischen Impfungen und Demenz. Eine aktuelle Studie aus Wales zeigt, dass gegen Herpes zoster geimpfte Personen ein deutlich geringeres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Dieses Beispiel zeigt, dass Impfungen nicht nur vor Infektionen schützen, sondern auch langfristig die Lebensqualität verbessern können.
Die Botschaft ist klar: Impfungen sind ein zentraler Baustein für Prävention und Lebensqualität – für Patient*innen aller Altersgruppen.
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