„Risikoadaptierte Krebsfrüherkennung und risikoadaptiertes Screening“ heißt ein neuer Forschungsschwerpunkt, für den die Deutsche Krebshilfe insgesamt 3,3 Millionen Euro bereitstellt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert parallel im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs weitere vier Projekte zu diesem Themenkomplex.
Vier Forschungsprojekte werden von der Deutschen Krebshilfe unterstützt. Das Verbundprojekt „Erhöhte polygene Krebs-Risikoscores in einer deutschen Bevölkerungsstichprobe: Prävalenz, Risikofaktoren und Einstellungen zum Screening“ sucht nach genetischen Mustern, die mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert sind, und bestimmt deren Häufigkeit in der Bevölkerung. Die gewonnenen Daten sollen genutzt werden, um individualisierte Empfehlungen für Früherkennungsmaßnahmen zu formulieren. Das Verbundprojekt ist am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie Bremen und dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen angesiedelt.
Risikoadaptierte Krebsfrüherkennung
Das Projekt „Modellhafte Implementierung einer personalisierten Risikoprädiktion und -kommunikation für eine risikoadaptierte Krebsfrüherkennung im Mammographie Screening (MyRisk)“ soll für Frauen eine individuelle Risikovorhersage verfügbar machen, die sich heute auf Basis genetischer Faktoren und Lebensstilfaktoren in guter Näherung abschätzen lässt. Das Projekt soll Basis für ein risiko-angepasstes Brustkrebs-Screening sein. Geleitet wir das Projekt von den Professorinnen Rita Schmutzler und Kerstin Rhiem, Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Universitätsklinikum Köln.
Auch beim dritten Förderprojekt steht die Brustkrebsfrüherkennung im Fokus: Das Verbundprojekt „Brustkrebs-Risikoprädiktion durch Deep Learning-basierte Phänotypisierung von Mammographien für die Risiko-adaptierte Früherkennung: BEYOND DENSITY“verfolgt das Ziel, die Effektivität des Screenings zu verbessern. Die Mammographie erkennt Brusttumoren bei mehr als einem Drittel der betroffenen Frauen entweder gar nicht oder nicht früh genug. Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) wollen die Forscher – neben der Brustdichte – weitere Faktoren identifizieren, die die Aussagekraft der Mammographie limitieren, um betroffenen Frauen alternative Früherkennungsmethoden vorschlagen zu können. Bei diesem Projekt federführend sind die Uniklinik RWTH Aachen und das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg.
Das vierte Förderprojekt „Effektivere Darmkrebsfrüherkennung durch Verwendung risikoadaptierter FIT Grenzwerte“ zielt auf ein risiko-adaptiertes Darmkrebs-Screening ab. In einer Studie mit 12.000 Teilnehmern sollen für verschiedenen Risikogruppen differenzierte Grenzwerte für den Hämoglobin-Wert im Stuhl definiert werden, ab denen eine Darmspieglung zur weiteren Abklärung empfohlen wird. Geleitet wird das Projekt von Dr. Thomas Heißer, Professor Dr. Hermann Brenner und Professor Dr. Michael Hoffmeister, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe vom 29. April 2025
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