SGLT2-Inhibitoren scheinen geeignet, kardiotoxische Effekte von Krebsmedikamenten zu reduzieren. Das hat eine jetzt publizierte Metaanalyse gezeigt, in der 13 Studien mit insgesamt mehr als 88.000 Patienten ausgewertet wurden.
Bei Krebspatienten bzw. Krebsüberlebenden, die wegen eines gleichzeitig bestehenden Diabetes mit SGLT2-Inhibitoren behandelt worden waren, war das Risiko für die Neumanifestation einer Herzinsuffizienz um 71 % reduziert. Und das Risiko einer Klinikeinweisung wegen Herzinsuffizienz lag um 51 % niedriger als bei Krebspatienten, die keine SGLT2-Inhibitoren erhalten hatten. Besonders ausgeprägt war der Benefit bei Brustkrebspatentinnen mit Anthrazylin-Therapie. In dieser Subpopulation wurde mit Blick auf Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung ein um 99 % reduziertes Risiko festgestellt. Als besonders kardioprotektiv erwies sich der SGLT2-Inhibitor Empagliflozin.
Bis zu 20 % aller Krebspatienten entwickeln nach einer Chemotherapie kardiale Probleme und bis zu 10 % erleiden eine manifeste Herzinsuffizienz“, so Studienleiter Vassilios Vassiliou, University of East Anglia, Großbritannien. Besonders gefährdet sind Diabetiker. Die Metaanalyse, die laut Vassiliou durch prospektive Studien überprüft werden sollte, spricht dafür, dass SGLT2-Inhibitoren das Potenzial besitzen, kardiotoxischen Effekten von Krebsmedikamenten vorzubeugen.



