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Versprengung von Tumorzellen durch Biopsien?

Darstellung eines Laborprozesses zur Untersuchung von Tumorgewebe im Zusammenhang mit Biopsien.

Versprengung von Tumorzellen durch Biopsien?

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Erschienen in: onkologie heute

Immer wieder wird die Befürchtung geäußert, dass die Entnahme von Gewebe aus malignen Tumoren mit dem Risiko verbunden sein könnte, Krebszellen zu versprengen und so die Bildung von Metastasen zu auszulösen. Theoretisch sei dies möglich, sagen Experten, bewerten das Risiko aber als sehr gering. Ein Grund für diese Einschätzung: Die sich aus dem Verbund lösenden Krebszellen müssten über Eigenschaften verfügen, die sie zur Metastasierung befähigen.

Manche Krebszellen lösen sich aus dem Zellverbund des Tumors, schwärmen über Blut- oder Lymphbahnen aus und siedeln sich an anderer Stelle im Körper an. So entstehen Metastasen.

Nicht jede Tumorzelle ist befähigt, Metastasen zu bilden

Damit dies passiert, müssen allerdings komplexe Voraussetzungen erfüllt sein. Tumorzellen müssen eine Verwandlung durchlaufen, bei der sie von sesshaften zu mobile Zellen werden. Und wenn sie am Zielort angekommen sind, müssen sie sich wieder in sesshafte Zellen zurück verwandeln.
Ob alle Zellen eines Tumors grundsätzlich zu einer solchen Verwandlung in der Lage sind und wie sich ein solcher Wandel im Detail vollzieht, ist nicht abschließend geklärt. Fakt ist jedoch, dass nicht jede Tumorzelle einfach so ohne weiteres die Bildung eine Metastasierung in Gang setzen kann. Beim aktuellen Wissensstand gehen Experten davon aus, dass es nur einem sehr kleinen Bruchteil der Tumorzellen gelingt, auszuschwärmen, auf ihrem Weg durch den Körper Angriffe des Abwehrsystems zu überstehen und anderswo den Grundstein für Metastasen zu legen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass mechanisch bei einer Biopsie abgelöste Krebszellen über die erforderlichen Eigenschaften verfügen, wird vor diesem Hintergrund als gering erachtet. Es gebe für das Gros der Krebserkrankungen keine Hinweise darauf, dass eine regelrecht durchgeführte Biopsie eine Prognoseverschlechterung bedingt. Allerdings gibt es Ausnahmen: Bei einigen wenigen Krebsarten haben Studien ein entsprechendes Risiko verifiziert. Bei Weichteilsarkomen zum Beispiel ist dokumentiert, dass die Entnahme von Gewebeproben mit einem erhöhten Risiko von Metastasen verbunden ist. Deshalb werden durch Modifikation der Biopsietechnik Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie der Krebsinformationsdienst des DKFZ unterstreicht.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums vom 28. April 2025

Bilderquelle: © watchara – stock.adobe.com

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