Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit GLP-1-Agonisten behandelt wurden, erkranken seltener an hämatologischen Krebserkrankungen. Das hat eine großangelegte US-amerikanische Kohortenstudie ergeben. Der beobachtete Effekt könnte mit der Senkung des Körpergewichts zusammenhängen.
Die retrospektive Kohortenstudie basiert auf TriNetX-Daten von therapienaiven Patienten mit Typ-2-Diabetes, die zwischen 2005 und 2023 mit GLP-1Agonisten, Insulin oder Metformin behandelt wurden. Primärer Endpunkt war die Erstdiagnose einer hämatologischen Erkrankung innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren. Bereits früher war ein präventiver Effekt von GLP-1-Agonisten mit Blick auf solide Tumoren dokumentiert worden.
Die Popensity Analyse GLP-1-Agonisten versus Insulin umfasst 47.716 Patienten, die Vergleichsanalyse GLP-1-Agonisten versus Metformin 50.590 Patienten. Die mittlere GLP-1RA-Behandungsdauer betrug 485,4 Tage. Verglichen mit Insulin war nach Behandlung mit GLP-1-Agonisten das Risiko myelodysplastischer Syndrome (HR 0,61) und myeloproliferativer Neoplasien (HR 0,67) signifikant reduziert. Im Vergleich zu Insulin wurde ein signifikant geringeres Risiko verifiziert mit Blick auf das gesamte Spektrum analysierter hämatologischer Erkrankungen wie u.a. myeloische Leukämie (HR 0,39), lymphatische Leukämie (HR 0,45) und Non-Hodgkin-Lymphom (HR 0,42). Unterm Strich lag das Risiko für hämatologische Krebserkrankungen nach Behandlung mit GLP-1-Agonisten im Vergleich zu Insulin um 54 % niedriger.
Originalpublikation: Ashruf OS et al: Hematologic Cancers Among Patients With Type 2 Diabetes Prescribed GLP-1 Receptor Agonists. JAMA Netw Open 2025; 8(3): e250802



