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5 Millionen Euro für bessere Migräneversorgung: MIGRA-MD startet deutschlandweit

Collage mehrerer Menschen, die offenbar Kopfschmerzen haben. Symbolbild für Kopfschmerz, Migräne, Stress.

5 Millionen Euro für bessere Migräneversorgung: MIGRA-MD startet deutschlandweit

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Erschienen in: neuro aktuell

Migräne zählt mit 8 bis 10 Millionen Betroffenen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland. Trotz moderner Therapieoptionen bestehen weiterhin Defizite in der leitliniengerechten Versorgung. Mit dem Start des bundesweiten Innovationsfondsprojekts „MIGRA-MD“ setzt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) nun auf digitale und multimodale Ansätze, um die Versorgungslücken nachhaltig zu schließen.

Im Rahmen von MIGRA-MD werden teilnehmende Ärztinnen und Ärzte gezielt geschult und qualifiziert, um eine standardisierte, leitliniengerechte Migränetherapie zu gewährleisten. Neben einer zertifizierten Fortbildung können sie das umfassende Kopf- und Gesichtsschmerz-Zertifikat der DMKG erwerben. Ein Kernelement des Projekts ist die Integration digitaler Plattformen: Die DMKG-App und das Kopfschmerzregister ermöglichen eine strukturierte und datengestützte Dokumentation der Symptome sowie eine patientenzentrierte Therapieplanung. Patientinnen und Patienten erfassen ihre Beschwerden bereits vor dem ersten Arztkontakt digital, wodurch eine effiziente Anamnese und eine individualisierte Therapie unterstützt werden.

Multimodale Edukation und nichtmedikamentöse Prophylaxe

Ein zentrales Ziel von MIGRA-MD ist die Stärkung nichtmedikamentöser Prophylaxestrategien. Über ein digitales Portal erhalten Betroffene Zugang zu videobasierten Anleitungen für Entspannungs- und Physiotherapieübungen sowie edukativen Inhalten zu Stressmanagement und dem richtigen Einsatz von Medikamenten. Ergänzt wird das Angebot durch regelmäßige virtuelle Patientenveranstaltungen, die den Wissenstransfer und die Eigenkompetenz der Betroffenen fördern.

Vernetzung, Verlaufskontrolle und Evaluation

Die sektorenübergreifende Vernetzung wird durch standardisierte Arztbriefe und die Möglichkeit zur Mitbetreuung durch Kopfschmerzexpertinnen und -experten gestärkt. Verlaufskontrollen nach drei und sechs Monaten ermöglichen eine dynamische Anpassung der Therapie. Die Evaluation der Versorgungsqualität erfolgt datengestützt über das Kopfschmerzregister. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Über 90 % der Patientinnen und Patienten würden die DMKG-App weiterempfehlen.

Mit MIGRA-MD wird erstmals eine bundesweit strukturierte, digitale und multimodale Migräneversorgung etabliert. Das Projekt hat das Potenzial, Versorgungsdefizite nachhaltig zu beheben und als Modell für andere chronische Erkrankungen zu dienen. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation werden zeigen, inwieweit sich diese Ansätze in der Versorgungspraxis bewähren und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.

Julina Pletziger


Quelle: Pressemeldung Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) / idw (23.5.25)

Bildquelle:©  pathdoc – stock.adobe.com

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