Unerwartete Gewichtsabnahme zählt zu den häufigsten Vorboten einer malignen Erkrankung. Unklarheit herrschte jedoch bisher über die Krebsraten bei Personen nach unerwartetem Gewichtsverlust im Vergleich zu Personen ohne kürzliche Gewichtsabnahme. Eine US-amerikanische Studie fand jetzt heraus, dass es bei Personen, die innerhalb von zwei Jahren unerwartet mehr als 10% des Körpergewichts verloren haben, im Folgejahr zu einer signifikant höheren Krebsrate kommt. Die Forscher analysierten dazu Daten von 157.474 Teilnehmern der Nurses‘ Health Study und der Health Professionals Follow-Up Study, die im Mittel 28 Jahre beobachtet wurden (71% Frauen, ≥ 40 Jahre, im Gesundheitssektor tätig). Während der 12 Monate nach der berichteten Gewichtsveränderung gab es 1.362 Krebsfälle/100.000 Personenjahre unter allen Teilnehmern mit einem unerwarteten Gewichtsverlust > 10% des Körpergewichts im Vergleich zu 869 Krebsfällen/100.000 Personenjahren bei denjenigen ohne Gewichtsverlust. Besonders häufig war Krebs des oberen Gastrointestinaltrakts (Ösophagus, Magen, Leber, Gallenwege, Pankreas) mit unerwartetem Gewichtsverlust assoziiert.
Quelle: Wang Q et al. Cancer Diagnoses After Recent Weight Loss. JAMA. 2024; 331(4): 318–328. doi:10.1001/jama.2023.25869
Abb.: freshidea_adobe.stock.com



